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Norwegen zählt zu Skandinavien und ist bekannt für seine (teilweise) unberührte Natur, spektakulären Fjordlandschaften, Berge, Gletscher und die artenreiche Tierwelt. Hier ist die Heimat von Rentieren und Elchen,  die sich dessen auch bewusst sind und oben im Norden durchaus entspannt auf der Straße spazieren gehen. Im Nordmeer kann man bei speziell geführten Bootstouren Wale beobachten. Alles ist größer und spektakulärer als anderswo in Europa. Dies gilt auch für die zahlreichen Fischarten, deren Ausmaße im kühlen Norden teilweise extrem sein können. Im Sommer ist es ein Wander- und Angelparadies, im Winter ein Skimekka. Der nördliche Polarkreis verläuft durch das Land,  der nördlichste Punkt Europas - das Nordkap - ist hier zu Hause und zwischen Ende September - Ende März kann man in Nordnorwegen in klaren Nächten die Tänze des Nordlichts ganz deutlich beobachten.

 

Norwegen verfügt über einen 57.000km langen Küstenstreifen, hat ca. 239.000 Inseln, mehr als 1.700 bekannte Fjorde, rund 160.000 Seen und ca. 1.000 Berggipfel über 1650m ü.N.N., davon ca. 280 über 2.000m. Mit 5,4Mio Einwohner auf 385.207km² ist es eher dünn besiedelt. Die Hauptstadt ist Oslo. 


Es ist in 5 Landesteile eingeteilt: Nord-Norge, Østlandet, Sørlandet, Vestlandet und Trøndelag und wird im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie regiert. Traditionen werden durchaus noch gelebt und so findet man gerade im hohen Norden in Lappland mit den Samen vereinzelt noch Menschen, die traditionell im Einklang mit der Natur leben.


Neben den hohen Klippen und den tiefen Fjorden prägen die hübschen rot-weißen Holzhäuser an der Küste und im Landesinneren bzw. die schwarzen Holzhäuser mit den moosbedeckten Dächern in den Bergen sowie die hölzernen Stabkirchen das Landschaftsbild. Die Straßen sind schmal und kurvig, was sie bei Motorradfahrern sehr beliebt macht. WoMi-Fahrern hingegen können sie durchaus einiges an Fahrgeschick abverlangen - besonders bei kurvenschneidenden Motorradfahrern und entgegenkommenden LKWs und WoMis.


Die meisten Einwohner sprechen neben Norwegisch sehr gutes Englisch und vereinzelt sogar Deutsch, womit Touristen die Verständigung recht leicht fällt. Im Rahmen des Jedermannsrechtes darf man sich, sofern man die Natur respektiert, frei darin bewegen, was für uns WoMi-Fahrer bedeutet, dass freies Stehen dort erlaubt ist, wo es nicht ausdrücklich verboten wird.

 

Norwegen ist für entspannten WoMi-Urlaub das perfekte Reiseland - allerdings ist der Urlaub hier auch nicht gerade billig. Denn zum einen fallen verkehrstechnisch gesehen mit den diversen Fährverbindungen und Mautstraßen zusätzliche Fahrkosten an. Zum anderen ist der Lebensunterhalt wesentlich teurer als in Deutschland, was sich gerade beim Einkaufen, Tanken und Essen gehen deutlich bemerkbar macht. Auch die Campingplätze sind kein Schnapper, aber durch das Jedermannsrecht kann man mit freiem Stehen einige Norweger Kronen sparen, sofern man frei stehen mag.

 

Wer spektakuläre Landschaften liebt und gerne öfters selbst in der Küche/am Grill steht, kann sich hier treiben lassen. Immer rechtzeitig tanken und eine Kreditkarte griffbereit haben, dann ist man auf der sicheren Seite. Denn teilweise fährt man durch Gegenden, wo die Rentiere zwar interessiert am Auto vorbeispazieren, aber Tankstellen, Supermärkte und Tankstellen eher Mangelware sind.

 

Conni und Sirko vom Nordlandblog sind leidenschaftliche Nordlandfans, publizieren in einigen Fachzeitschriften, haben kürzlich ihren 2.  Reiseführer veröffentlicht (den ersten habe ich natürlich auch bereits zu Hause), halten Vorträge auf Outdoormessen und wir haben sie auch schon persönlich kennengelernt. Da Norwegen auch eines unserer geliebten Reiseziele ist, darf es hier natürlich nicht fehlen. Allerdings haben die beiden so tiefgreifende Recherchen veröffentlicht, dass ich an dieser Stelle diese auch ganz klar empfehlen möchte. Da kann und möchte ich auch nicht mithalten - das überlasse ich den beiden Nordlandexperten. 

Einreisebestimmungen / notwendige Dokumente

Die Einreise nach Norwegen ist für uns Deutsche recht entspannt. Für einen touristischen Urlaub, der nicht länger als 3 Monate dauert, reicht der deutsche Personalausweis, ein Reisepass bzw. ein Kinderreisepass aus. Wer länger als 90 Tage in Norwegen unterwegs sein möchte, benötigt eine Aufenthaltsgenehmigung. Diese kann man bei der norwegischen Polizei beantragen und sollte dies auch möglichst zeitnah nach Einreise machen. Infos hierzu gibt es bei der norwegischen Botschaft und dem norwegischen Ausländerzentralamt UDI.


Auch der deutsche Führerschein ist ausreichend, wenn man älter als 18 Jahre ist. Die Führerscheine ab 17, die bei uns Gültigkeit haben, werden leider nicht akzeptiert

 

Die grüne Versicherungskarte ist keine Pflicht, empfiehlt sich aber, mit sich zu führen, da im Falle eines Unfalls alle wichtigen Daten dort zu finden sind.

 

Die Einreise nach Norwegen ist auf verschiedenen Wegen möglich. Sei es mittels Fähre oder auf dem Landweg über Dänemark und Schweden. Hierzu findet Ihr unter der Rubrik "weitere Infos rund um Norwegen" beim Reiseland Norwegen hoffentlich hilfreiche Details.

Zahlungsmittel / Krankenkassenkarte

Landeswährung ist die Norwegische Krone (NOK). Bargeld mit einem Gegenwert von 25.000 NOK (ca. € 2.000) müssen vor Einreise beim Zoll deklariert werden. Allerdings ist Bargeld in Norwegen eher eine Seltenheit, denn hier wird überwiegend mit Karte bezahlt. Akzeptiert werden alle gängigen Kreditkarten, teilweise auch die V-Pay-Girocard.


Diverse Tankstellen sind noch mit Personal besetzt, es gibt aber immer mehr - vor allem in den abgelegenen Gegenden -, die mit Bezahlautomaten arbeiten. Hier werden allerdings, wie bei den meisten Fährstationen, nur Kreditkarten akzeptiert. Mit PIN, diese also auf jeden Fall einprägen, falls Ihr sie nicht im Kopf habt.


Tipp: macht Euch im Vorwege der Reise mit den Konditionen und Vertragspartnern  Eures Kreditinstitutes vertraut. Hier können sonst sehr hohe Gebühren anfallen. Zum einen ist Norwegen nicht in der EU, so dass bei jeder Transaktion ein Entgelt für "Auslandseinsatz" anfällt. Zum anderen bieten viele deutsche Kreditinstitute nur eine begrenzte Anzahl an Bargeldverfügungen mit Kreditkarte im Europäischen Ausland an. Es gibt mittlerweile auch kostenlose Kreditkarten (z.B. Hanseatic Bank), die diese Entgelte nicht berechnen und damit perfekt für die Reise sind.

 

Auch auf Eure Krankenkassenkarte solltet Ihr rechtzeitig einen Blick werfen. Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ermöglicht es allen gesetzlich Krankenversicherten, europaweit medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen und wird damit auch in Norwegen akzeptiert. Sie muss allerdings noch gültig sein und es wird meistens noch ein Personalausweis sowie das Ausfüllen einiger Dokumente vor Ort verlangt. Es kann auch sein, dass Ihr zuerst in Vorlage treten müsst und die gezahlten Leistungen dann im Nachgang von Eurer Krankenversicherung erstattet bekommt.

 

Noch ein TIPP: Da Norwegen nicht zur EU zählt, besteht die Möglichkeit, sich vor Rückreise nach Deutschland beim norwegischen Zoll bzw. einem Vertragsunternehmen des jeweiligen Anbieters, die bezahlte Mehrwertsteuer erstatten zu lassen. Dies gilt nicht für Lebensmittel, aber für alle weiteren non-food Artikel. D.h., bei Kleidung oder teureren Souvenirs lohnt es sich, die Belege zu sammeln und sich dann im Internet schlau zu machen. Bei Fähren oder Flughäfen ist es einfach, hier muss man sich nur an die Zollstation wenden, das Formularausfüllen und die Belege hinzufügen. Bei Grenzübertritt mit dem WoMi zu anderen skandinavischen Ländern gibt es selektiv Geschäfte, die diese Dienstleistung übernehmen. Größere Geschäfte in touristischen Orten halten hierfür Flyer bereit. Infos zu den beiden am meisten vertretenen Tax-Free-Anbietern findet Ihr bei den weiteren Infos zum Reiseland Norwegen.

Stellplätze / Campingplätze

Norwegen ist ein perfektes Reiseland für Wohnmobilurlaub. Im Rahmen des Allemansrätten - dem Jedermannsrecht - hat ein jeder das Recht, sich frei in der Natur zu bewegen und sie zu nutzen, was heißt, dass dies eines der wenigen Länder ist, wo freies Stehen erlaubt ist. Streng genommen gilt dies nur für Zelte, es wird allerdings auch für WoMis toleriert. Ganz klare Regel ist hierbei allerdings, Rücksicht zu nehmen, behutsam mit der Natur umzugehen und keine Schäden anzurichten. Zuwiderhandeln wird mit empfindlichen Strafen belegt und bedeutet für alle Nachfolgenden, dass es hier perspektivisch zu Einschränkungen kommen kann. Also keinen Müll liegen lassen und nichts zerstören. Dort, wo Camping ausdrücklich verboten ist oder auch auf Privatgrundstücken bzw. mit einem geringeren Abstand als 150m zu Wohnhäusern, darf man nicht stehen und gerade in den Sommermonaten sollte man sich regional auch mit den örtlichen Regelungen im Umgang mit offenem Feuer vertraut machen. Ansonsten steht dem Offroad- und Naturvergnügen nichts im Wege (siehe auch Freies Campen). Leider hat der WoMi-Tourismus mittlerweile so stark zugenommen, dass immer mehr Gemeinden dazu übergehen, Verbotsschilder aufzustellen.

 

Wir finden meistens in park4night, der ProMobil App oder der Camping-app.eu ein Plätzchen für die Nacht. Auch die örtlichen Touristeninfos haben oft hilfreiche Tipps, sofern man nicht schon auf der Fahrt ein Stell- oder Campingplatzsymbol entdeckt hat bzw. auf Empfehlungen anderer Touristen zurückgreifen kann.

 

Stellplatzführer von ADAC und ProMobil sind hilfreich, wenn man zur Sicherheit Papier dabei haben möchte, um vom Internetempfang unabhängig zu sein. Wir empfinden es allerdings i.d.R. leichter und aktueller mit der Umgebungssuche in den Apps und der Netzempfang in Norwegen ist selbst in abgelegenen Regionen besser als bei uns in Deutschland. Hier konnten wir sogar an einem Gletscher das Geburtstagskind in Deutschland per Videotelefonie an der genialen Kulisse teilhaben lassen.

 

Wer sich überwiegend auf Campingplätzen aufhalten möchte, dem empfiehlt sich der Erwerb der "Camping Key Europe" Karte. Als ADAC-Mitglied kostet Sie €12,00/Jahr und wird auf einigen Campingplätzen sogar beim Check-In gewünscht, da hier eine Haftpflichtversicherung integriert ist und alle wichtigen Personendaten bereits vermerkt sind. Hiermit kann man durchaus auch Vergünstigungen bei Fähren und Campingplätzen erhalten - i.d.R. allerdings außerhalb der gängigen Reisesaison.

 

Die Campingplätze in Norwegen sind je nach Region allerdings durchaus anders, als man sie von Deutschland oder südeuropäischen Ländern her kennt. Gerade weiter oben im Norden ist es gern eine große Wiese/Fläche mit Stromanschlüssen und einer Holzhütte, die Rezeption und Sanitärgebäude zugleich ist. Hat natürlich einen ganz eigenen Charme, allerdings empfinde ich persönlich die hierfür aufgerufenen Preise als deutlich überteuert.

 

Freies Stehen / Wildes Campen

Das Allemansrätten - das Jedermannsrecht - , das einem gestattet, auf "unkultiviertem" Grund zu übernachten, gilt streng genommen nur für Zelte. Es wird auch für WoMis toleriert. Mittlerweile gibt es hier allerdings durchaus immer mehr Einschränkungen, so dass Verbotsschilder aufgestellt werden. An diese sollte man sich tunlichst halten.


Entlang von öffentlichen Straßen ist das Übernachten nur auf Parkplätzen gestattet. Dies auch nur für eine Nacht und ohne jeden campingähnlichen Charakter - also keine Tische und Stühle aufstellen.


Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen darf man ebenfalls nicht stehen und zu Häusern ist ein Mindestabstand von 150m einzuhalten.

Ver- / Entsorgung

Das Wasser hat in Norwegen eine sehr hohe Reinheitsqualität und kann bequem an Tankstellen oder Rastplätzen nachgefüllt werden - meistens kostenlos! Auch Entsorgungsstationen sind an den meisten Rastplätzen bzw. entlang von Touristenrouten zu finden, so dass man hier nicht lange suchen muss, wenn man sich in der Natur und abseits der Campingplätze bewegt.


Ansonsten findet man natürlich auf Camping- und Stellplätzen ebenfalls V+E-Stationen, die oftmals auch so ohne Schranke angefahren werden können. Hierfür wird dann allerdings i.d.R. eine  kleine Gebühr fällig.

Einkaufen

Je nachdem, ob man sich in touristischen Gebieten, Nationalparks oder ländlichen Regionen aufhält, empfiehlt es sich, den verfügbaren Stauraum gut zu nutzen.


Zum einen sind die Lebensmittelpreise in Norwegen per se deutlich höher als bei uns. Zum anderen gibt es in einigen Regionen nur kleine Läden, die ein begrenztes Sortiment anbieten, deren Preise dem Beschaffungsweg geschuldet noch höher liegen. Da überlegt man sich schon, ob man für €6,00 einen Gurkensalat essen möchte.

 

Die Grundregel, um wenigstens etwas zu sparen, lautet daher: Bevor Ihr in einen Nationalpark, auf eine Insel oder in die Pampa fahrt, deckt Euch vorher in einem der größeren Supermärkte in einer dicht besiedelten Region ein. Achtet dabei auf Sonderangebote oder Schnäppchenmöglichkeiten bei Produkten, deren Haltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablauf steht.

Auch die Wahl des Supermarktes - sofern Ihr sie habt - kann entscheidend sein. Denn in Norwegen sind die Preisunterschiede zwischen den Supermarktketten noch deutlich ausgeprägter als bei uns. Hinzu kommt, dass es bei den Ketten, die unseren Discountern ähneln, überwiegend nur norwegische Produkte zu kaufen gibt. Der Gaumen und persönliche Geschmack spielt also auch eine Rolle. Hintergrund ist, dass regionale Produkte vom norwegischen Staat gefördert, ausländische hingegen mit Strafzöllen belegt sind. Dies gilt auch für Softdrinks und Alkohol, wo die Zucker- und Alkoholsteuer kräftig zu Buche schlägt.

 

Zu den "billigeren Ketten" zählen Reema 1000, Kiwi und Extra, die in der Sortimentsgestaltung und Präsentation der Produkte an Aldi und Lidl erinnern. Auch Coop Prix und Coop Extra hat teilweise günstigere Preise als Coop Mega und Eurospar. In diesen Geschäften hat man zwar eine deutlich größere Auswahl - auch an ausländischen Produkten - allerdings auch zu sehr deutlich höheren Preisen.

 

Denkt man, bei uns seien Tankstellen und Kioske teuer, so wird man in Norwegen eines besseren belehrt. 7-eleven, Narvesen und Co.,  Tankstellen und auch die Kioske auf Campingplätzen rufen Preise auf, bei denen der Hunger schon ziemlich groß sein muss.

 

Sonntags haben die Geschäfte geschlossen. Ausnahmen bilden nur einige Geschäfte in touristischen Hotspots.

Ansonsten können die Öffnungszeiten regional sehr variieren. In größeren Städten und dicht besiedelten Gebieten liegen sie wochentags zwischen 07:00 - 23:00 Uhr, samstags bis 20:00 Uhr. In kleineren Ortschaften eher bei 10:00-18:00/20:00 Uhr unter der Woche und 10:00-16:00/18:00 Uhr am Samstag.

 

Norwegische Spezialitäten sind Rentier und Elchprodukte und der süße Karamelkäse Gudbransdalen, die man sich trotz der hohen Preise durchaus einmal gönnen sollte, wenn man in Norwegen unterwegs ist.

 

Bei der Preislage bietet es sich gerade mit Wohnmobil an, sich schon vorher zu Hause mit Lebensmitteln und Getränken einzudecken. Da Norwegen allerdings nicht zur EU zählt, gelten hier bei Einreise Höchstgrenzen, die zollfrei eingeführt werden dürfen! Dies sind für Personen > 18 Jahren:

  • 200 Zigaretten oder 250gr. Rauchtabakwaren (inkl. 200 Blatt Zigarettenpapier)

  • 1l Spirituosen (22-60 Vol%) und 1,5l Wein (2,5-22 Vol%) und 2l Bier über 2,5 Vol%

oder

  • 3l Wein und 2l Bier

oder

  • 5l Bier

  • Fleisch, Fleischwaren, Käse und weitere Nahrungsmittel p.P. ab 12 Jahren bis 10kg. Kartoffeln dürfen nicht eingeführt werden.

 

Alkoholische Getränke >22 Vol% dürfen nur von Personen >20 Jahren eingeführt werden und Kinder <12 Jahre dürfen lediglich Schokolade, Süßigkeiten und Softdrinks einführen.

 

Auch für die Rückreise gelten Mengenbestimmungen, so darf man als Sportangler z.B. nur 2x pro Jahr bis zu 18kg Fisch ausführen.


Alle wichtigen Informationen rund um das Thema Zoll findet Ihr hier:

Strom, Gas und Tanken

Strom ist in Norwegen reichlich vorhanden und so findet man auf allen Campingplätzen und hoch im Norden sogar auf Parkplätzen Stromsäulen, die zum Großteil sogar kostenlos genutzt werden können und gerade im Winter auch dringend notwendig sind.  Zum Anschluss ans WoMi  wird i.d.R. die „CEE-Adapter-Kombi“, die Ihr auch in Deutschland benutzt, um euch am Camping- oder Stellplatz an den Strom anzuschließen, benötigt.

 

Was die Gasversorgung anbelangt, so hat Norwegen ein anderes Flaschensystem als wir. D.h., die grauen deutschen Stahl- oder Aluflaschen können nicht einfach so wie bei uns getauscht werden.

Allerdings besteht in Norwegen die Möglichkeit, unsere Gasflaschen an einigen LPG-Stationen nachfüllen zu lassen. I.d.R. haben die Tankstellen auch die benötigten Adapter ausländischer Gassysteme vorrätig, aber leider wohl nicht immer. (Für deutsche Flaschen benötigt man einen Bajonett Adapter). Persönlich haben wir noch keine Flasche nachgefüllt, allerdings viel positives von anderen Reisenden hierüber gehört. Im Internet habe ich diese Seite mit Füllstationen von LPG-Norge gefunden:

 

Wer sich für den Erwerb einer norwegischen Gasflasche entscheidet, benötigt für den Anschluss an unser deutsches Gassystem den D2 Adapter aus dem Europäischen Adapterset. Der größte Gasanbieter ist AGA, dessen Flaschen man an Tankstellen oder auch speziellen Automaten erwerben kann. Die Flaschen sind Leihflaschen, d.h., man kann sie bei der Rückreise gegen Vorlage der Quittung wieder zurückgeben und erhält das beinhaltete Pfand wieder.  Da es in Norwegen  keine 11kg Flaschen wie bei uns sondern nur kleinere gibt, gibt es im Gasfach i.d.R. kein Platzproblem.

 

Was das Tanken anbelangt sollte man nicht bis zum Aufleuchten der Tankanzeige warten. Das könnte Stimmungskiller werden und zu Stress führen. Denn je nach Region und Insel können die Distanzen zwischen den Tankstellen recht groß sein. Auch die Preisunterschiede können ziemlich hoch sein, so dass es ratsam ist, vorausschauend in dichtbesiedelten Regionen den Tank aufzufüllen. Auch der Donnerstag oder Freitag sollten beim Tanken gemieden werden - wenn möglich - da hier unseren Beobachtungen zu Folge anscheinend die höchsten Preise verlangt werden. Am Wochenende selbst wird es wieder billiger.

 

Die größten Tankstellenketten sind Circle K, Shell, Esso, Best und Uno-X. Viele sind noch mit Personal besetzt, aber der Trend geht immer mehr zum Tankautomaten - vor allen in ländlichen Gegenden. Daher ist die Kreditkarte hier immens wichtig!

 

Diesel: Diesel

Bleifrei Super: Blyfri 95

Bleifrei Super Plus: Blyfri 98 

 

Im Hinblick auf die extremen Minustemperaturen im Winter, gibt es in Norwegen neben dem Winterdiesel auch einen Polardiesel, der für bis zu -40°C geeignet ist.

Maut

In Norwegen sind viele Straßen und auch einige Städte (z.B. Oslo) mautpflichtig. An über 300 Mautstationen wird Maut erhoben, zum überwiegenden Teil erfolgt dies elektronisch. Dieses automatische Verfahren nennt sich "Auto Pass" und die Stationen (“Bomstasjon”) sind i.d.R. mit blauen Schildern und der entsprechenden Gebühr gekennzeichnet. Man kann einfach durchfahren und das Kennzeichen wird registriert. Die Rechnung kommt dann ein paar Wochen später nach Hause. Die Gesellschaft, die die norwegische und schwedische Maut einzieht, heißt "epass24"

 

Grundsätzlich kann man spontan nach Norwegen (und/oder Schweden) reisen, ohne vorher etwas unternehmen zu müssen. Man kann sich und sein Fahrzeug allerdings auch bereits vor Reiseantritt bei epass24 registrieren.

Eine vorherige Registrierung hat den Vorteil, dass man definitiv in die korrekte Mautklasse und Umweltzonenberechtigung eingestuft wird, die Rechnung automatisch von der hinterlegten Kreditkarte abgebucht wird (keine Mahngebühren bei längerem Auslandsaufenthalt) und alle Daten im Kundenportal registriert sind (erleichtert evtl. Reklamationsbedarf). Bei gemieteten Wohnmobilen macht dies ebenfalls Sinn, sofern die Vermietungsgesellschaft hierfür nicht bereits eine vorgefertigte Lösung hat. Denn die Rechnung geht an den Fahrzeughalter. Bei Registrierung wird sie dann - bei abweichendem Fahrzeughalter - direkt an Euch geschickt.  Wichtig: Nach Rückkehr unbedingt wieder abmelden! Denn ansonsten zahlt Ihr auch die Maut für die nachfolgenden Fahrgäste.

 

Bei einem Kurztrip im eigenen Wohnmobil ist der Aufwand nicht notwendig, da man i.d.R. vor der Rechnung wieder zu Hause ist. Bei längerem Aufenthalt kann es je nach Reisestrecke allerdings durchaus sinnvoll sein. Hier sollte man dann allerdings vorher über einen Transponder nachdenken. Denn die Registrierung bei epass24 hat lediglich die vorgenannten Vorteile. Rabattvereinbarungen oder andere Vergünstigungen sind hierin nicht enthalten - dafür gibt es die Transponderlösungen.

 

Die Registrierung erfolgt bei epass24.com  und gilt auch für Schweden. Zusätzlich zum Anlegen des Nutzerkontos und Hinterlegung der Kreditkarte muss man sein Fahrzeug auf der Seite von epass2 registrieren und den Fahrzeugschein hochladen. (Das Deutsche Kennzeichen muss hierbei mit Bindestrich zwischen Ortskennung und den nachfolgenden Buchstaben eingegeben werden.)

 

Für WoMis >3,5t oder ab einem Aufenthalt von mehr als 4-5 Wochen lohnt sich u.U. ein Transponder mit entsprechenden "Rabatt-Verträgen" bei den hierfür zugelassenen Betreibergesellschaften. Gleiches gilt, wenn man schon im Vorwege weiß, dass man viele Fährverbindungen nutzen möchte. Durch die Reform in 2023 sind zwar viele Fährverbindungen kostenlos geworden (eine Übersicht findet Ihr hier:), es gibt aber weiterhin eine Vielzahl, die kostenpflichtig sind. Da macht die Zusatzvereinbarung von "AutoPASS for Ferje" durchaus Sinn, da man hiermit dann nur noch 50% des Fährpreises zahlt. Auch wenn man im Prepaidverfahren bereits NOK 2.000,00 auf sein Konto überweisen muss, rechnet sich das Ganze, denn nicht verbrauchte Beträge, werden wider zurückerstattet.

 

Den Transponder, den man (teilweise gegen Kaution) von einer der Betreibergesellschaften erhält,  befestigt man an der Windschutzscheibe und die Maut/Fährgebühr wird dann mittels der Box abgezogen. Je nach Vertragsausgestaltung mit Vorauszahlung oder Rechnung. Auch die hiermit verbundenen Rabatte können variieren genauso wie die Servicegebühren, die hierfür erhoben werden.

 

Conni und Sirko vom Nordlandblog haben hierzu eine sehr tiefgehende Ausarbeitung gemacht, der ich nichts weiteres beisteuern kann. Diese findet Ihr hier: 

 

Verkehrsregeln  / zu beachten im Straßenverkehr

Die Promillegrenze beträgt 0,2 Promille.

 

Abblendlicht:

Das Wichtigste zuerst: Auf allen Straßen Norwegens ist tagsüber Abblendlicht (alternativ Tagfahrleuchten) vorgeschrieben.

 

Parken / Parkregeln:

 Parken kann in den Städten gerade für WoMis ein schwieriges Unterfangen werden. Teilweise darf man nur auf ausgewiesenen Parkflächen parken (also nicht unbedingt da, wo man gerade Platz hätte), teilweise ist die Dauer des Parkvorgangs zeitlich eingeschränkt ("Max. 2 timer" heißt z.B. max. 2 Stunden). Auch was die Preise anbelangt, sollte man sich vorher ganz genau anschauen, wo man sein Fahrzeug abstellen möchte.

 

Parkverbote sind zum einen mit einer entsprechenden Beschilderung gekennzeichnet (All stans forbudt) und können entweder grundsätzlich oder zeitlich begrenzt gelten. Zum anderen besteht grundsätzliches Parkverbot bei einer durchgezogenen weißen Linie am Fahrbahnrand sowie mindestens 5m vor einer Kreuzung oder einem Fußgänger- und Fahrradüberweg.

 

Sommer-/Winterreifen/Schneeketten:

Für Fahrzeuge bis 3,5t besteht keine generelle Winterreifenpflicht. Allerdings müssen die Sommerreifen bei winterlichen Straßenbedingungen mit Schneeketten versehen sein.

Für Fahrzeuge über 3,5t und Gespanne gilt vom 15. November bis 31. März Winterreifenpflicht. Hierbei müssen die Reifen an den Antriebsachsen und den vorderen Lenkachsen des Bergpiktogramm aufweisen, auf den anderen Achsen können auch M+S-Reifen verwendet werden.

Darüber hinaus müssen Fahrzeuge über 3,5t im Winter zusätzlich Schneeketten mit sich führen.

 

Grundsätzlich kann das Wetter in Norwegen recht wechselhaft sein und insbesondere auf den höheren Pässen und hoch im Norden deutlich länger Schnee liegen, als im Süden. D.h., auch im Juni ist noch Schnee möglich. Hierauf sollte man sich je nach angesteuertem Reiseziel bei der Auswahl der montierten Reifen einstellen, um keine unschönen Überraschungen zu erleben.

 

Diverse Berg- und Passstraßen können im Winter nicht befahrbar sein. Auf einigen Strecken ist auch eine Kolonnenfahrweise verpflichtend. Von daher ist es ratsam, sich vor Weiterfahrt im Winter auf den Seiten des norwegischen Straßendienstes schlau zu machen.

 

Umweltzonen:

In Bergen und Olso gibt es bei evtl. erhöhten Luftschadstoffkonzentrationen temporär eingerichtete Umweltzonen. Informationen diesbezüglich findet man an entsprechender Beschilderung,  in den Medien oder unter .

Mitführpflichten

In Norwegen ist lediglich das Mitführen einer Warnweste sowie eines Warndreiecks vorgeschrieben. Verbandskasten und Feuerlöscher werden lediglich empfohlen.  Da man allerdings i.d.R. in Deutschland startet, sollte unbedingt auch ein Verbandskasten mit an Bord sein.


Im Hinblick auf die Winterregelungen ist für Fahrzeuge >3,5t im Winter (15. Nov. - 31.03.) das Mitführen von Schneeketten Pflicht.

Höchstgeschwindigkeiten für WoMis (im Kmh)





Sofern die Beschilderung eine höhere Geschwindigkeit anzeigt, darf diese auch gefahren werden. Ansonsten ist man mit einer Tempomateinstellung bei 80km/h gut bedient, da Blitzerfotos in Norwegen ebenfalls sehr teuer werden können.

 

Am Straßenrand stehen sehr oft Schilder, die vor Rentieren und Elchen warnen. Nicht nur in diesen ausgewiesenen Zonen, sondern grundsätzlich sollte man stets die Straße und den Straßenrand im Auge behalten. Denn nicht nur in der Dämmerung und bei Nacht, auch am helllichten Tag kann es sein, dass die Tiere abrupt aus dem Unterholz durchbrechen und entspannt über die Straße laufen. Elche sind hierbei aufgrund ihrer langen Beine besonders gefährlich, da der Oberkörper droht, in die Frontscheibe zu knallen, was teilweise sehr schwere Verletzungen für Fahrer und Beifahrer mit sich bringen kann. Dies gilt insbesondere für Land- und weitere kleinere Straßen, die i.d.R. über keinen Wildzaun verfügen. Wildlife pur - auch im Straßenverkehr.

Wichtige Telefonnummern

Ländervorwahl:  0047


Auch wenn man hofft, dass man sie nie benötigen wird, so sollte man sich vor Reisebeginn stets mit den Telefonnummern für Hilfe im Notfall vertraut machen. In allen Euorpäischen Ländern gilt die allgemeine Notrufnummer 112 – sowohl vom Festnetz als auch vom Handy aus – die den Einsatz von Notarzt, Polizei und Feuerwehr koordiniert. In Norwegen gibt es folgende weitere Unterteilung:

 

110: Für die Feuerwehr

112: Für die Polizei und Unfälle, die keinen rettungsdienstlichen Einsatz erfordern

113: Rettungsdienst

 

++47 - 5151 7000 für die Seenotrettungszentrale in Süd-Norwegen

++47 - 7555 9000 für die Seenotrettungszentrale in Nord-Norwegen

Deutsche Vertretungen / Konsulate

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Oscarsgate 45

0258 Oslo

Tel: ++47-23275400

www.oslo.diplo.de

 

Darüber hinaus gibt es noch Honorarkonsule und -konsulinnen in

  • Ålesund

  • Bergen

  • Bodø

  • Kirkenes

  • Kristiansand

  • Stavanger

  • Tromsø

  • Trondheim

 

Kontaktdaten findet Ihr hier:


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