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Unser Nachbarland Frankreich ist 1,5 mal so groß, wie Deutschland und hat ca. 65,5 Mio. Einwohner. Die Hauptstadt ist Paris, das neben dem Eifelturm und dem Louvre auch für sein Mode- und Kulturzentrum bekannt ist.


Das milde Klima, die langen Küstenstreifen entlang des Atlantiks und des Mittelmeers, kleine Bergdörfer, hohe Berge, lange Flusstäler und gutes Essen sowie leckerer Wein machen es zu einem sehr beliebten Reiseziel - nicht nur bei deutsche Touristen. Jährlich ziehen die unterschiedlichen Regionen mehr als 100 Millionen Touristen in ihren Bann, wobei Paris jedes Jahr seine Besucherrekorde aufs Neue bricht.

Insgesamt ist Frankreich in 18 Regionen aufgeteilt, die sich wiederum in 101 Départements gliedern. 5 davon sind die Überseeregionen Mayotte, La Réunion, Guyane, Martinique und Guadeloupe. Jede Region hat ihre eigenen landschaftlichen Vorzüge, kulturelle Highlights sowie besondere Spezialitäten - da ist für jede "Urlaubsrichtung" etwas dabei.


Egal ob aus dem Norden oder Süden Deutschlands, Frankreich ist gut für uns erreichbar und da es ebenfalls dem Schengener Abkommen angehört, gibt es keine Grenzkontrollen.


Einreisebestimmungen / notwendige Dokumente

Die Einreise nach Frankreich ist für uns Deutsche recht entspannt. Es reicht der deutsche Personalausweis bzw. ein Kinderreisepass aus. Auch der deutsche Führerschein ist ausreichend, wenn man älter als 18 Jahre ist. Die Führerscheine ab 17, die bei uns Gültigkeit haben, werden leider nicht akzeptiert.


Die grüne Versicherungskarte ist keine Pflicht, empfiehlt sich aber, mit sich zu führen, da im Falle eines Unfalls alle wichtigen Daten dort zu finden sind.


Wichtig ist auch eine Kreditkarte dabei zu haben, insbesondere an den Tank- und Mautstellen. Hier wird unsere deutsche Maestro- oder Debitcard nicht akzeptiert.


Zahlungsmittel / Krankenkassenkarte

Landeswährung ist wie bei uns der Euro. Allerdings ist die Kartenzahlung in Frankreich deutlich verbreiteter als das Bezahlen mit Bargeld (en espèce). Wenn man sein Baguette mit Karte bezahlt, wird man nicht schief angeschaut, es kann allerdings sein, dass die Frage "sans contact" aufkommt, sprich kontaktloses zahlen durch bloßes auflegen der Karte.


Die Händler sind nicht verpflichtet, Karten anzunehmen, die meisten tun es allerdings. Unsere Maestro- und Debitkarten (carte de débit) werden überwiegend akzeptiert genauso wie alle gängigen Kreditkarten (carte de crédit). Am Aufkleber an der Tür erkennt man wie bei uns, welche Zahlungsmittel angenommen werden.


Eine Ausnahme bilden die Tankstellen und Mautstationen sowie viele Fahrkartenautomaten, denn hier werden i.d.R. nur französische Bankkarten als Zahlungsmittel angenommen. Hier müssen Touristen mit Kreditkarte bezahlen.

Tipp: macht Euch im Vorwege der Reise mit den Konditionen und Vertragspartnern Eures Kreditinstitutes vertraut. Hier können sonst von französischer Seite her sehr hohe Gebühren anfallen. I.d.R. bieten viele deutsche Kreditinstitut eine begrenzte Anzahl an Bargeldverfügungen mit Kreditkarte bei Abhebung von Euro im Europäischen Ausland an.


Auch auf Eure Krankenkassenkarte solltet Ihr rechtzeitig einen Blick werfen. Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ermöglicht es allen gesetzlich Krankenversicherten, europaweit medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen und wird damit auch in Frankreich akzeptiert. Sie muss allerdings noch gültig sein und es wird meistens noch ein Personalausweis sowie das Ausfüllen einiger Dokumente vor Ort verlangt.


In Frankreich ist es durchaus üblich, dass man finanziell in Vorlage treten muss, eine Rechnung erhält und diese dann zur Erstattung bei der Krankenkasse selbst einreichen muss.


Stellplätze / Campingplätze

Frankreich ist ein perfektes Reiseland für Wohnmobilurlaub. Da die Franzosen selbst sehr gerne ihr eigenes Land mit dem Wohnmobil bereisen, haben bereits viele Kommunen dies für sich entdeckt. Während man bei der Parkplatzsuche durch die extrem vielen Höhenbegrenzungsbalken fürchten muss, bei Durchfahrt als Cabriolet herauszukommen, so fällt einem die Stellplatzsuche (aire de camping car / aire de stationement camping-cars) weniger schwer. Selbst die kleinen Gemeinden errichten mittlerweile Stellplätze, sei es auch nur für 3-5 Mobile - dafür aber auch mit Alkoven befahrbar. Campingplätze findet man in ausreichender Anzahl, wobei ein Pool bei den privaten fast schon zur Standardausstattung zählt. Während die privaten Campingplätze allerdings recht teuer sind, dafür aber auch viele Annehmlichkeiten bis hin zu Animation aufweisen, sind die von den Gemeinden angebotenen Campingplätze (camping municipal), eine preisgünstigere Alternative, dafür allerdings auch deutlich spärlicher ausgestattet.

Wir finden meistens in park4night, der ProMobil App oder der Camping-app.eu ein Plätzchen für die Nacht. Auch die örtlichen Office de Tourisme haben oft hilfreiche Tipps, sofern man nicht schon auf der Fahrt ein Stell- oder Campingplatzsymbol entdeckt hat.


Stellplatzführer von ADAC und ProMobil sind hilfreich, wenn man zur Sicherheit Papier dabei haben möchte, um vom Internetempfang unabhängig zu sein. Wir empfinden es allerdings i.d.R. leichter und aktueller mit der Umgebungssuche in den Apps.


Sofern man gerade an der Küsten in beliebten Küstenregionen längere Zeit auf einem Campingplatz übernachten möchte, empfiehlt es sich in der Hauptreisezeit, im Vorwege zu reservieren. Insbesondere daran denken, dass Frankreich selbst im Juli Urlaub hat. Sofern Ihr ADAC-Mitglieder seid, lohnt sich ggf. die Anschaffung der „Camping Key Europe“ Karte. Für € 12,00 erhält man hier eine Karte, mit der man 1 Jahr lang Vergünstigungen auf den Mitgliedscampingplätzen in Europa erhalten kann – vor allem außerhalb der Hauptsaison. Neben eingeschlossenen Versicherungen ist auch ein schnellerer Check-In möglich.

France Passion:

In unseren Augen ist France Passion eine echte Alternative zu den klassischen Stell- und Campingplätzen. Hier haben sich mittlerweile mehr als 2.100 Landwirte, Viehzüchter, Winzer, Handwerker oder gar selbst Wohnmobilfahrer zusammengeschlossen und bieten autarken Wohnmobilen einen Stellplatz für eine Nacht. Man erwirbt für € 30 eine Vignette und den Etappenführer (Gültigkeit: April des aktuellen Kalenderjahres bis 31.03. des Folgejahres), wo alle Betriebe den Regionen entsprechend aufgeführt sind und kurz vorgestellt werden. Man sieht gleich, was produziert wird, welche Annehmlichkeiten angeboten werden und was zu beachten ist. Prinzipiell geht es nur um den Stellplatz und keinerlei Ver- oder Entsorgung. Allerdings bieten einige Betriebe von sich aus Wasser oder gar eine Toilette an und wenn man freundlich fragt, hat noch nie jemand nein gesagt. Man ist nicht verpflichtet, etwas zu kaufen, die Grundidee lebt allerdings natürlich davon, dass die Betriebe ihre Produkte anbieten und man auch etwas erwirbt.


Wichtig zu wissen ist, dass die Gastgeber meistens nicht direkt an den Hotspots ansässig sind. Meistens liegt es etwas außerhalb, aber i.d.R. kann man sich vieles mit dem Rad erschließen oder gerade ganz besondere Ecken so erst entdecken!


Wir nutzen diese Möglichkeit sehr gerne und auf unterschiedliche Weise. Wenn wir eine Ecke ansteuern, schauen wir, wo da ein Gastgeber ist und übernachten dort. Somit bauen wir dann die Tagesaktivitäten auf den Übernachtungsplatz auf. Oder wir schauen, was uns an den produzierten Produkten anspricht, fahren gezielt dort hin und recherchieren dann, was es in der Umgebung so zu entdecken gibt. So haben wir schon traumhaft in Mitten von Weinreben gestanden; eine Ölmühle besichtigt; beim Angorahasenbauern erfahren, wie die Wolle hergestellt wird; beim Wachtelbauern gemeinsam mit den Stellplatznachbarn überlegt, wie wir nun Wachteln im Camper zubereiten – und auch gemeinsam verspeist oder direkt neben dem Austernbecken gestanden, und alles über Austernzucht nebst Verkostung erfahren.


France Passion war der Vorreiter und existiert bereits seit über 30 Jahren. Mittlerweile haben andere europäische Länder dieses Modell nachempfunden und manch einer kennt vielleicht „Landvergnügen“, den Deutschen Ableger.


Freies Stehen / Wildes Campen

Wildes Campen ist in Frankreich nicht erlaubt, man darf aber durchaus auf Parkplätzen oder am Straßenrand im Wohnmobil übernachten. Dort, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, darf man stehen (max. 7 Tage), sofern man sich an die Straßenverkehrsregeln und die Markierungen hält und die „Verkehrsübersicht“ durch die Größe seines Gefährtes nicht behindert. Nur Tisch und Stühle dürfen dann nicht aufgebaut werden, gegessen und getrunken wird also im Inneren des Fahrzeugs.

 

Das Campen am Strand, in Natur- und Wasserschutzgebieten und meistens auch 500m rund um Sehenswürdigkeiten ist außerdem auch verboten. Das wird durchaus kontrolliert, von daher lieber einen ausgewiesenen Park- oder Stellplatz suchen.

Ver- / Entsorgung

Man ist überrascht, wie oft am Ortsein- oder – ausgang das Schild für eine Ver- und Entsorgungsstation zu sehen ist. Teilweise sogar kostenlos oder sonst für 1-2€. Also Augen auf, die nächste Möglichkeit ist nicht weit.

Wenn man auf der Autobahn unterwegs ist, hat man auch eine große Auswahl. Sehr viele der großen Rastplätze und auch diverse kleinere dazwischen warten mit Wohnmobilversorgung auf. Bei den mautpflichtigen Abschnitten gehört es mittlerweile wohl zum Standard. Viele Rastplätze weißen bereits auf den Ankündigungsschildern darauf hin, wir haben aber auch schon einige ohne Hinweis vorgefunden.


Selbst die großen Supermarktketten wie Carrefour, Intermarché und Super U haben die Wohnmobilisten für sich entdeckt. Die großen Doppelparkplätze haben sie sowieso im Angebot, so dass man hier entspannt parken und einkaufen kann. Ein mancher Aufenthalt kann allerdings durchaus länger dauern, als dem Mann lieb ist. Denn die angeschlossene Tankstelle ist i.d.R. ein bis zwei Cent günstiger als die anderen auf dem Weg, wenn schon eine V/E-Station dabei ist, kann man hier doch auch gleich schnell noch entsorgen und Wasser nachfüllen und wenn Frau dann auch noch die Waschmaschinen ums Eck entdeckt, braucht er erst mal ein Bier. Kein Problem, gibt es ja im Geschäft – denn eigentlich ist es ja ein Supermarkt. Diese Möglichkeiten bieten wirklich nur die großen Ketten und aktuell auch nur in touristisch frequentierten Orten. Wird aber mehr und je nach Lage ist es natürlich eine super Gelegenheit, einen „mittleren Haushaltstag“ einzuschieben, einen guten Parkplatz zu haben und von da noch schnell die Stadt zu erkunden oder sich in einem Café oder Bistro zu stärken.


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