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Deutschland ist unser Heimatland und eines der größten Länder Europas. Es grenzt an Nord- und Ostsee, seine Küstenlänge beträgt ca. 2.500 km und es verfügt über ca. 70 Inseln, die allerdings nicht alle touristisch erschlossen bzw. bewohnt und manchmal auch autofrei sind. Bei vielen gibt es jedoch Fährverbindungen und Campingplätze, so dass auch hier WoMi-Urlaub möglich ist.


Maritimer Flair entlang der Küstenstreifen und in den Hansestädten, der Naturpark Harz mit kleineren Erhebungen in der Mitte des Landes, viel Wald und Seen in den östlichen Landeslagen, weitläufige Weinanbaugebiete ´gen Süden, höhere Erhebungen mit den Alpen (höchster Gipfel ist die Zugspitze) im Süden, bekannte Großstädte und hübsche alte Kleinstädte mit viel Geschichte und Traditionen bieten abwechslungsreiche Urlaubsmöglichkeiten. Egal ob Kultur, Wandern, Radfahren, Wassersport, Freizeitvergnügen oder Veranstaltungen, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.


Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg von 1949 bis 1990 durch eine Mauer bzw. einen militärischen Grenzstreifen in zwei Staaten geteilt: Die Bundesrepublik Deutschland (Westen) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR, Osten). Beide "Länder" haben sich sowohl gesellschaftlich, wirtschaftlich als auch politisch unterschiedlich entwickelt. Mit Mauerfall ist alles wieder zusammen gewachsen, es sind allerdings auch heute noch Unterschiede wahrzunehmen. Während die Bevölkerung in den östlichen Landesteilen schon immer eine "Campernation" war, so ist dies in den westlichen Teilen eher gewachsen. Mit Corona kam dann der Aufschwung im Hinblick auf die notwendige "Infrastruktur", wie man sie bei unseren anderen europäischen Nachbarn bereits vorfindet, was kommunale Stellplätze und V+E-Stationen anbelangt.


Hauptstadt ist Berlin und Deutschland ist in 16 Bundesländer aufgeteilt, die landschaftlich gesehen durchaus unterschiedliche Highlights zu bieten haben. Mit seinen 9 Staatsgrenzen ist es von allen Seiten gut erreichbar.


Unter http://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/ findet man in vielen Sprachen nützliche Details über unser Land.


Einreisebestimmungen / notwendige Dokumente

Für Reisende aus der EU reicht zur Einreise nach Deutschland der jeweilige "Landesausweis" bzw. ein Reisepass sowie der nationale Führerschein. Für Einreisende aus "Drittländern" besteht ggf. eine Visumspflicht. Nähere Infos diesbezüglich findet man unter: https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/visa-und-aufenthalt


Kinder benötigen i.d.R. ein eigenes Ausweisdokument! Also auch an die Kleinen denken.


Es ist Pflicht, immer einen gültigen Führerschein sowie die Fahrzeugpapiere und einen gültigen Ausweis mit sich zu führen. Empfehlenswert ist außerdem für europäische Staatsbürger die "grüne internationale Versichertenkarte".


Zahlungsmittel / Krankenkassenkarte

Landeswährung ist der Euro. In Deutschland ist die Bezahlung mit Bargeld im Vergleich zu anderen europäischen Staaten noch immer weit verbreitet. Seit Corona ist es zwar nicht mehr unüblich, dass man auch die Brötchen bzw. den Café beim Bäcker mit Karte bezahlen kann, viele kleinere Geschäfte akzeptieren allerdings nach wie vor Kartenzahlung erst ab einem Betrag von € 10,00.


Bei Automaten auf den Stellplätzen ist es ebenfalls noch weit verbreitet, dass der Einwurf von Münzen notwendig ist und auch Platzwarte, die auf einigen Stellplätzen zu einer gewissen Uhrzeit abkassieren, nehmen gerne nur Bargeld an. Daher ist es u.E. sinnvoll, immer eine kleine "Reisekasse" von ca. € 20,00 mit € 1,00 und € 2,00 Münzen mit sich zu führen, um den notwendigen Münzeinwurf am Automaten oder der V+E Station tätigen zu können und sich nicht komplett auf Kartenzahlungsmöglichkeiten zu verlassen.


Debit Cards und Kreditkarten werden in d.R. in allen größeren Supermärkten und Tankstellen, größeren Geschäften, Museen, Freizeiteinrichtungen, Campingplätzen, etc. akzeptiert. Am beliebtesten sind Visa und Mastercard.


Tipp: macht Euch im Vorwege der Reise mit den Konditionen und Vertragspartnern Eures Kreditinstitutes für Bargeldverfügungen am Geldautomaten vertraut. Hier können sonst von Seite der Banken her sehr hohe Gebühren anfallen. I.d.R. gibt es Konditionsmodelle mit Kooperationen unter Kreditinstituten, die eine begrenzte Anzahl an Bargeldverfügungen mit Kreditkarte bei Abhebung von Euro im Europäischen Ausland möglich machen.


Auch auf Eure Krankenkassenkarte solltet Ihr rechtzeitig einen Blick werfen. Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ermöglicht es allen gesetzlich Krankenversicherten, europaweit medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen und wird damit auch in Deutschland akzeptiert. Sie muss allerdings noch gültig sein und es wird meistens noch ein Personalausweis sowie ggf. das Ausfüllen weiterer Dokumente vor Ort verlangt. Denn wer in einem anderen EU-Land gesetzlich krankenversichert ist, hat zwar Anspruch auf ärztliche Behandlung im akuten Krankheitsfall, wird allerdings formal wie ein Privatpatient behandelt und hier wird die Leistungsabrechnung meistens von externen Dienstleistern übernommen.


Stellplätze / Campingplätze

Deutschland hat seine Attraktivität für Wohnmobilurlaub in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Gerade an den Küsten oder in beliebten Touristenregionen sind Campingplätze seit je her beliebt und in ausreichender Anzahl vorhanden. Reine Wohnmobilstellplätze waren allerdings nicht so breit gestreut, so dass es in ländlichen Regionen oder in kleineren Gemeinden eher schwierig war, etwas zu finden. Dies hat sich deutlich zum Positiven gewendet und es entstehen stets auch neue kommunale Stellplätze, da auch die kleinen Gemeinden mittlerweile den Wohnmobiltourismus für sich entdeckt haben.


Bei Campingplätzen ist es sinnvoll, im Vorwege zu reservieren, da meistens ein Großteil des Areals an Dauercamper vermietet ist und die kleinere Fläche für spontanes Camping schnell ausgebucht sein kann. Bei den Wohnmobilstellplätzen ist es eher andersrum, dort ist oftmals eine Reservierung nicht möglich und es gilt das "first come, first serve Prizip". Oder Reservierungen werden erst bei Übernachtungen ab 3 Tagen angenommen, etc. Die Verweildauer ist unterschiedlich. Einige Plätze bieten 24h an, bei anderen muss man bis 12:00 Uhr den Platz verlassen.


V+E Stationen findet man auf Camping- und Stellplätzen vor, meistens gegen Gebühr. Reine V+E Stationen an Autobahnraststätten oder auf kommunalem Gelände wie teilweise in anderen europäischen Ländern sind in Deutschland die Ausnahme.


Wir finden meistens in park4night oder der ProMobil App ein Plätzchen für die Nacht. Auch die örtlichen Touristen-Infos haben oft hilfreiche Tipps, sofern man nicht schon auf der Fahrt ein Stell- oder Campingplatzsymbol entdeckt hat. Hier kann man auch immer mehr bei landwirtschaftlichen Betrieben fündig werden, "Camping auf dem Bauernhof" erfreut sich großer Beliebtheit und wird immer mehr ausgebaut.


Stellplatzführer von ADAC und ProMobil sind hilfreich, wenn man zur Sicherheit Papier dabei haben möchte, um vom Internetempfang unabhängig zu sein. Wir empfinden es allerdings i.d.R. leichter und aktueller mit der Umgebungssuche in den Apps.


Landvergnügen:

Die Deutsche Variante vom französischen "France Passion" ist "Landvergnügen" (https://landvergnuegen.com/). Hier erwirbt man auch eine Jahresvignette (März-März) und einen Katalog mit der Übersicht der angeschlossenen Partnerbetriebe (auch App verfügbar), wo man dann übernachten kann. Voranmeldung erwünscht. Im Vergleich zu France Passion ist hier nur ein gewisses Kontingent an Vignetten verfügbar und das Gastgebernetz ist noch nicht so groß, es werden aber stetig mehr. Daher sollte man frühzeitig eine Vignette erwerben, wenn man dies im Laufe des Reisejahres vorhat, als Übernachtungsmöglichkeit zu nutzen. Wir erachten diese Art des Übernachtens als echte Alternative zu den klassischen Stell- und Campingplätzen.


Freies Stehen / Wildes Campen

Wildes Campen ist in Deutschland nicht erlaubt, man darf aber durchaus auf Parkplätzen oder am Straßenrand im Wohnmobil übernachten, sofern es nicht ausdrücklich verboten ist, um "die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen". Alle hierbei geltenden Verkehrsregeln wie eingezeichnete Parkflächen, Parkzonen, Parkscheiben oder Parkschein sollten allerdings sehr gut eingehalten werden, sonst kann es teuer werden. Tisch und Stühle dürfen selbstverständlich auch nicht aufgebaut werden, gegessen und getrunken wird also im Inneren des Fahrzeugs.


Das Campen am Strand und in Natur- und Wasserschutzgebieten ist außerdem auch meistens verboten. Das wird durchaus kontrolliert, von daher lieber einen ausgewiesenen Park- oder Stellplatz suchen.

Ver- / Entsorgung

V+E-Stationen findet man definitiv auf Campinglätzen und auch an den meisten Stellplätzen vor. Auf kommunalen Stellplätzen ist es meistens gebührenpflichtig (Euro-Münzen nicht vergessen), auf privaten oftmals im Übernachtungspreis mit enthalten.


Reine Entsorgungsstationen können gelegentlich bei Kläranlagen oder in stark touristisch erschlossenen Gebieten zur Verfügung stehen, sie sind allerdings leider immer noch die Ausnahme.

Einkaufen

Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Deutschland viele. Die Discounter-Ketten wie Aldi, Lidl, netto, Penny und Co. sind flächendeckend verbreitet und halten ein breites Sortiment an Eigenmarken und anderen Produkten für den täglichen Lebensbedarf vor. Auch Drogerieartikel und wechselnde Produkte in Sonderaktionen kann man hier erhalten. Frischetheken oder spezielle Campingartikel findet man hier allerdings nicht.


EDEKA, REWE, Kaufland, real, Marktkauf und andere Ketten sind hier breiter aufgestellt und halten neben Eigenmarken und Markenprodukten aus allen Bereichen des täglichen Lebens auch im kleinen Sortiment Fahrzeug-, Näh- oder Drogeriebedarf vor. Auch Frischetheken gehören zu ihrem Standard mit dazu, die Preise sind hier ggf. etwas höher als beim Discounter.


Drogerieartikel im großen Stil findet man eher im Drogeriemarkt wie Rossmann, Budnikowski, dm oder Müller. Fahrzeugbedarf und Gasflaschen im Baumarkt oder jeweiligem Fachhandel.

Daneben gibt es in vielen Städten neben Bäckereien und Metzgereien auch Bioläden, Reformhäuser, Spezialitätengeschäfte und kleinere Fischläden.


Die meisten Lebensmittelgeschäfte haben i.d.R. Mo - Sa von 08:00-20:00 Uhr geöffnet. In den größeren Städten meisten auch schon ab 07:00 und bis 21:00 und vereinzelt auch bis 23:00 Uhr. Im Bereich des Einzelhandels liegen die Öffnungszeiten eher bei 10:00 - 20:00 Uhr.


An Sonn- und Feiertagen sind in Deutschland die Geschäfte geschlossen. Ausnahmen gibt es nur in Seebädern oder Kurgebieten, die hierfür eine Ausnahmegenehmigung haben. Darauf sollte man sich allerdings nicht verlassen.


Strom, Gas und Tanken

Was Strom anbelangt benötigt Ihr für das Wohnmobil i.d.R. die „CEE-Adapter-Kombi“, um euch am Camping- oder Stellplatz an den Strom anzuschließen.


Was Gas anbelangt, so kann man in Deutschland - wie in den meisten europäischen Ländern - keine Gasflaschen nachfüllen lassen.


Handelsüblich sind 5kg und 11kg Flaschen. Daher ist es wichtig, vorher im Gasfach nachzuschauen, welche Flaschengröße in die Vorrichtung passt, besonders für ausländische Touristen, die in Deutschland Gas nachkaufen müssen. Je nach EU-Land variieren die Flaschengrößen und auch die Anschlüsse. Hierfür gibt es allerdings ein EU-Adapterset, so dass auch der "ausländische Anschluss" an die deutsche Gasflasche passt.


Es gibt rote und graue Gasflaschen, deren Unterschied gerade für ausländische Touristen wichtig zu beachten ist:


Bei den roten Gasflaschen handelt es sich um Pfandflaschen. D.h., man hinterlegt beim Kauf ein Pfand i.H.v. meistens € 30,00 und die Flasche bleibt damit im Eigentum der Handelskette. Benötigt man eine neue Füllung, kann man einfach die leere Flasche gegen eine volle tauschen und bezahlt nur den Inhalt. Benötigt man die Flasche nicht mehr bzw. verlässt man Deutschland wieder, dann kann man die Gasflasche ganz zurück geben und erhält auch seinen Pfandbetrag zurück.

WICHTIG: Pfandquittung aufheben und ein Tausch ist auch nur bei den Vertragspartnern des Flaschenherstellers möglich. I.d.R. beziehen die großen Baumarktketten beim gleichen Lieferanten, so dass man die roten Flaschen gut in den Baumärkten tauschen kann.


Bei den grauen Gasflaschen handelt es sich um Eigentumsflaschen. D.h., man kauft die Flasche und sie geht in das eigene Eigentum über. Diese Flaschen kann man unabhängig vom "Hersteller" überall, wo sie angeboten werden, tauschen. Man bezahlt nur noch die Gasfüllung. Hierbei ist wichtig, ganz genau auf das "TÜV-Datum" zu achten, so dass das noch eine recht lange Laufzeit hat. Denn ist das Enddatum erreicht, tauschen viele Händler die Flasche nicht mehr. Lieber um eine "länger haltbare Flasche bitten", als sich eine mit kurzem "Ablaufdatum" aushändigen zu lassen.


Es gibt auch graue Aluminium Flaschen, die im Anschaffungspreis deutlich teurer, allerdings auch deutlich leichter sind. Gerade die Zuladung spielt beim WoMi eine große Rolle, so dass dies durchaus auch eine attraktive Variante ist. Allerdings ist das verfügbare Händlernetzt, die diese Flaschen im Sortiment haben, deutlich eingeschränkter als bei der schweren Variante.


Für deutsche Staatsbürger, deren WoMi-Gasanlage auf das deutsche Gasflaschensystem ausgelegt ist und die Ihr Fahrzeug auch mehrere Jahre fahren möchten, ist die graue Flaschenvariante die flexibelste.


Für ausländische Touristen, die sich nur befristet in Deutschland aufhalten und die aufgrund der Reisedauer evtl. eine deutsche Gasflasche erwerben müssen, ist die rote Flaschenvariante die bessere. Denn diese können sie wieder zurückgeben und erhalten das Pfand zurück.


TIPP für ausländische Touristen: Wenn 2 Gasflaschen ins Gasfach passen, eine eigene volle mitnehmen, gleich am Anfang der Reise eine volle rote Gasflasche erwerben, ca. 2-3 Tage vor Rückreise eine Rückgabemöglichkeit suchen, die Flasche zurückgeben und mit der eigenen nach Hause fahren oder in das nächste Land weiter reisen.


Das Tankstellennetz in Deutschland ist sehr gut ausgebaut und so findet man i.d.R. in jeder Gemeinde mindestens eine Tankstelle. Die großen Ketten haben von Mo - So rund um die Uhr geöffnet, bezahlt wird im Tankshop, wo man i.d.R. auch noch einige Kleinigkeiten einkaufen kann, oder am Nachtschalter.


SB-Zapfsäulen mit Kreditkartenbetrieb, wie man sie aus den benachbarten europäischen Ländern kennt, sind hier eher die Seltenheit.


In ländlicheren Regionen kann es durchaus zu eingeschränkten Öffnungszeiten kommen, vereinzelt findet man hier dann auch SB-Zapfsäulen vor.


Daher ist es ratsam, wenn man sich eher in Kleinstädten aufhält, nicht zu spät zu tanken und sich im Internet oder der ADAC-Spritpreisapp über die Öffnungszeiten der nahegelegenen Tankstellen zu informieren. Das trägt zu guter Stimmung bei.


In Deutschland gibt es:


Diesel

Bleifrei Super

Bleifrei Super E10

Super Plus


und für neuere Motoren auch AddBlue - entweder an der Zapfsäule oder im Kanister.


Maut

Die deutschen Autobahnen sind für PKWs und WoMis bis 7,5t mautfrei.


Für LKWs ab 7,5t besteht Mautpflicht auf allen Autobahnen und vierspurigen Bundesstraßen, die autobahnähnlich ausgebaut und an eine Autobahn angebunden sind. Die Abrechnung erfolgt elektronisch.


Vereinzelt gibt es Tunnel oder Brücken, für deren Durchfahrt eine Gebühr zu entrichten ist, dies ist dann stets entsprechend vorher mit "Maut" ausgewiesen. Hierzu zählen z.B. der Warnowtunnel bei Rostock und der Herrentunnel bei Lübeck.


Verkehrsregeln  / zu beachten im Straßenverkehr

Die Promillegrenze beträgt 0,5 Promille. Für Fahrer, die ihren Führerschein kürzer als 2 Jahre besitzen, bzw. unter 21 Jahre alt sind gilt sogar eine Grenze von 0,0 Promille.


Für WoMis und PKWs gilt die Mitführpflicht eines Verbandskastens (in neuen Verbandskästen müssen 2 medizinische Masken enthalten sein), eines Warndreiecks, Warnwesten (der Anzahl der Mitfahrer entsprechend) sowie für Fahrzeuge über 3,5t eine tragbare und blinkende Warnleuchte. Dies wird bei allgemeinen Fahrzeugkontrollen auch kontrolliert.


Sofern Kinder mit an Bord sind: Für Kinder bis 12 Jahre und kleiner als 1,50m besteht Kindersitzpflicht. Dieser muss der Größe des Kindes entsprechen und ein in der EU zugelassener Kindersitz sein.

Sofern ein Kind auf dem Beifahrersitz entgegen der Fahrtrichtung mitfährt, muss der Airbag ausgeschaltet sein.


Besondere Abbiegeregeln / Überholverbote

Wenn sich an einer Ampel ein Zusatzschild mit einem grünen Pfeil nach rechts befindet bzw. aufleuchtet, dann darf man, nachdem man bei rot einmal gestoppt hat, trotz roter Ampel vorsichtig nach rechts abbiegen, wenn es der Verkehr zulässt.


Auf zweispurigen Straßen gilt ein generelles Überholverbot, wenn sich ein Schul- oder Linienbus mit Warnblinkern der Haltestelle nähert. Steht der Bus, darf nur im Schritttempo vorbeigefahren werden - dies gilt auch für den Gegenverkehr!


Sofern ein Bus in einer Haltebucht steht und blinkt, hat er stets Vorfahrt.


Beim Überholen von Radfahrern und E-Scooter-Fahrern müssen Autofahrer innerorts einen Abstand von 1,50m und außerorts 2,00m einhalten.


Parken / Parkregeln:

Halten und Parken ist grundsätzlich an engen und unübersichtlichen Straßenstellen, auf Ein- und Ausfädelungsstreifen, in scharfen Kurven, vor amtlich gekennzeichneten Feuerwehrzufahrten und auf Bahnübergängen verboten. Außerdem auch überall dort, wo es mittels Hinweisschilder untersagt ist.


Innerhalb von Ortschaften müssen sich beim Parken alle 4 Räder auf der Fahrbahn befinden, ein Befahren des Seitenstreifens ist nur dann zulässig, wenn er ausdrücklich mittels Hinweisschild zum Parken zugelassen ist. Fuß- und Radwege dürfen generell nicht blockiert werden.


Oftmals ist nur eingeschränktes parken erlaubt, für das man eine Parkscheibe, einen Parkschein oder einen Anwohnerparkausweis benötigt. Diese Vorgaben sollte man auch unbedingt beachten, denn dies wird regelmäßig kontorolliert und Zuwiderhandeln zieht ein Bußgeld nach sich.


Wichtig zu wissen - insbesondere für ausländische Touristen: viele Lebensmittelgeschäfte fordern eine Parkscheibe und begrenzen die Parkzeit auf 60 bis 90 Minuten. Die Kontrolle der einzuhaltenden Parkzeit ist an Fremddienstleister vergeben, die regelmäßig kontrollieren und eifrig Strafzettel, die im Durchschnitt € 30,00 kosten, verteilen. Dies wieder rückgängig zu machen ist extrem schwierig. Daher unbedingt immer eine Parkscheibe gut sichtbar an die Windschutzscheibe legen.


Umweltzonen/Umweltplakette:

In fast 60 deutschen Städten gibt es lokale Umweltzonen, die nur von Fahrzeugen mit einer "Umweltplakette" befahren werden dürfen. Diese gibt Auskunft über den Schad- und Feinstoffausstoß des Fahrzeuges, dessen Einstufung an der Plakettenfarbe erkennbar ist.


Es gibt 3 Farben:

grün = Schadstoffgruppe 4 - beste Schadstoffklassen

gelb: Schadstoffgruppe 3 - mittlere Schadstoffklasse

rot = Schadstoffgruppe 2 - die schlechtestes Schadstoffklasse / keine Einfahrt möglich


Bis auf Neu-Ulm, das man auch mit einer gelben Plakette befahren kann, benötigt man überall eine grüne Umweltplakette. Die Plakette ist im Voraus zu erwerben und gilt auch für ausländische Fahrzeuge!


Man erhält sie bei den Zulassungsstellen, den "technischen Überwachungsvereinen" wie Dekra, GTÜ, TÜV oder KÜS und einer AU-berechtigten Werkstatt. Die technischen Überwachungsvereine haben ausländische Niederlassungen, über die EU-Bürger die Plakette beziehen oder online bestellen können. Alternativ sollte man kurz nach Grenzübertritt eine Dekra oder TÜV-Station aufsuchen und sich dort die Plakette kaufen. Sie kostet zwischen € 5,00 - 20,00, ist kennzeichengebunden und verfällt nicht und im Vergleich zum Bußgeld i.H.v. € 100,00 deutlich günstiger. Da man als Wohnmobilist ja flexibel bleiben möchte, macht es daher Sinn, die Plakette einmal zu erwerben und sich damit dann auch spontan vom Navi durch eine Umweltzone lenken zu lassen.


Die Umweltzone an sich ist ausgeschildert. Wie bei den 30er Zonen erkennt man, wo sie beginnt und wo sie endet. Auf den Schildern sind ebenfalls die Farben der Plaketten, mit denen man die Zone befahren darf, ersichtlich.


Mitführpflichten

In Deutschland müssen Warnwesten, Warndreieck und Verbandszeug im Fahrzeug mitgeführt werden.


Fahrzeuge > 3,5 t müssen darüber hinaus noch eine tragbare, blinkende Warnleuchte und Fahrzeuge > 4t zusätzlich hierzu auch noch Unterlegkeile mit sich führen.

Fahrzeuge >7,5t benötigen on top noch einen Fahrtenschreiber bzw. ein EG-Kontrollgerät. Ausnahmegenehmigungen hierfür können von der jeweiligen Zulassungsstelle erteilt werden.

Höchstgeschwindigkeiten für WoMis (im Kmh)




*in Deutschland gibt es keine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen, die empfohlene Richtgeschwindigkeit liegt bei 130km/h


Auf mehrspurigen Straßen/Autobahnen muss bei stockendem Verkehr oder Stau eine Rettungsgasse zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen gebildet werden.


Wichtige Telefonnummern

Ländervorwahl Deutschland: 0049


Auch wenn man hofft, dass man sie nie benötigen wird, so sollte man sich vor Reisebeginn stets mit den Telefonnummern für Hilfe im Notfall vertraut machen.


In allen Euorpäischen Ländern gilt die allgemeine Notrufnummer 112 – sowohl vom Festnetz als auch vom Handy aus – die den Einsatz von Notarzt, Polizei und Feuerwehr koordiniert.


In Deutschland gibt es noch eine weitere Unterteilung:

110: Für Polizei und Unfälle, die keinen rettungsdienstlichen Einsatz erfordern

112: Feuerwehr und Unfälle, die einen rettungsdienstlichen Einsatz erfordern


Deutsche Vertretungen / Konsulate

In vielen deutschen Großstädten gibt es Botschaften oder Vertretungen ausländischer Staaten, die ihren Landsleuten weiterhelfen können. Sofern einem ausländischen Gast Papiere abhandenkommen oder andere gravierende Dinge passiert sind, wo Hilfe benötigt wird, kann hier weitergeholfen werden. Je nach Reiseregion ist die nächstgelegene Vertretung nicht ganz so weit.


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