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Kleine Küchenhelfer

Es sind Märzferien und da das Wetter im Schwarzwald nicht so gut vorhergesagt wurde, habe ich beschlossen, spontan auf den Harz umzudisponieren. Tim war mucksch, denn er hat sich so auf Schwarzwälder Kirschtorte gefreut. Doch als ich ihm diese im Harz in Aussicht stellte, war es ihm egal, wo er wandern und auf Felsen klettern kann. OK, man könnte vor Ort in eine Konditorei gehen und ein Tortenstück kaufen. Muss man aber nicht, wenn "Mann" eine ganze Torte selbst backen und zu 3/4 selbst vertilgen kann. Ungläubige Blicke der Stellplatznachbarn und einen guten Schuss Kirschwasser inklusive.

Wie Ihr schon mitbekommen habt, machen wir es in unserem rollenden Zuhause genauso gemütlich und nett, wie im "festen". Hier habe ich meine Lieblings Helferlein, die in die WoMi-Küche passen und die ich nicht mehr missen möchte, zusammen gestellt:


 

French-Press

Ich liebe nicht nur den Duft von frischen Kaffee am Morgen, eine Tasse zum Frühstück muss es schon sein. Allerdings haben wir natürlich weder eine Kaffeemaschine noch unseren Vollautomaten an Bord - dafür fehlt uns der Platz. Mittlerweile haben wir allerdings eine Zubereitungsmethode gefunden, die dem Kaffeegenuss zu Hause in nichts nachsteht. Die Zubereitung mit einer French-Press. Dies ist eine Kanne, in die man grob gemahlenes Kaffeepulver (Das ist wichtig! Der Kaffee darf nicht zu fein sein) auf den Boden der Kanne gibt, langsam heißes Wasser aufgießt, den Deckel mit dem Siebkopf vorsichtig aufsetzt und dann zwischen 5-8 Minuten wartet. Nun verbindet sich das Kaffeepulver mit dem Wasser und der Kaffee kann sein volles Aroma entfalten. Wenn man "seine Zeit" rausgefunden hat, drückt man nach Ablauf der selben vorsichtig und langsam den Siebkopf nach unten, bis es nicht mehr geht. Hiermit wird das Kaffeepulver am Boden gehalten und man kann problemlos das Getränk in die Becher einschenken. Schmeckt wunderbar! Und wenn die Kanne auch noch eine Thermofunktion hat, hält sie den restlichen Kaffee auch noch warm.

 

Das Reinigen ist zwar etwas komplizierter, in meinen Augen lohnt sich der Aufwand allerdings. Beim Aufguss mittels Filteraufsatz und Papierfilter braucht man nur den Papierfilter im Abfall entsorgen. Bei dieser Variante ist alles ohne jegliche weiteren Zusätze (umweltfreundlich) in der Kanne drin. Wir haben viel experimentiert und nun folgende Lösung für uns gefunden:

Vorsichtig mit einem Silikonspatel die größte Menge des Kaffeesatzes in den Mülleimer befördern. Anschließend einen guten Schuss Wasser in die Kanne geben und schwenken. Nun gießt man das Gemisch einfach in ein Sieb und kann so den restlichen Kaffeesatz ebenfalls problemlos im Mülleimer entsorgen. Es bleibt nur wenig im Sieb hängen, die Kanne ist anschließend schon so gut wie neu und es gelangt nicht viel in die Spüle und damit in den Grauwassertank.

 

Die Kanne kann platzsparend verstaut werden und es gibt sie auch in unterschiedlichen Ausführungen und Größen. Bei 2 Personen reicht die 600ml Variante(*), wenn eine Tasse pro Nase reicht. Ansonsten ist die 1l Variante (*) besser geeignet.

 

 

Omnia Backofen

Sofern ausreichend Platz für einen Backofen im WoMi vorhanden ist, kann man auch in diesen Gas-Varianten exakt wie zu Hause seine Lieblingsgerichte zubereiten. Die Zeiten variieren ein wenig, aber man bekommt schnell ein Gefühl dafür. Doch was, wenn nicht? Keine Sorge, dies ist kein Grund, auf frisch gebackene Brötchen, Aufläufe oder gar Pizza zu verzichten, denn hierfür gibt es den  "Omnia Backofen" (*).

 

Der Omnia ist ein mobiler Backofen, der ohne eigene Wärmequelle funktioniert, was bedeutet, dass er auf einen Herd oder eine andere Wärmequelle (z.B. Gasgrill oder Spirituskocher) gestellt werden muss, um Speisen zu backen oder zu erhitzen.

 

Er besteht aus drei Teilen:

  • einer runde Backform aus Aluminium mit einem Loch in der Mitte

  • einem Edelstahlboden, der ebenfalls ein Loch in der Mitte hat und

  • einem rot lackierten Deckel mit Dampfauslässen.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch diverses weiteres Zusatzzubehör wie ein Thermometer, das Aufbackgitter oder verschiedene Silikoneinsätze - alles rund und mit Loch in der Mitte.

 

Die drei Teile arbeiten so zusammen, dass wie in einem ganz normalen Backofen Ober- und Unterhitze erzeugt wird. Klingt verrückt, aber funktioniert! Er steht den herkömmlichen Küchenmodellen in nichts nach und so kann man in ihm problemlos Brot, Kuchen oder Pizzen backen sowie Fleisch-, Fisch- oder Gemüsegerichte sowie Aufläufe zubereiten.

 

Oft höre ich, dass viele ihn nur zum Aufbacken von Fertigbrötchen nutzen. Doch das Teil kann viel mehr - probiert es einfach mal aus. Ich bin mittlerweile total begeistert und experimentiere fleißig. Einige Gerichte habe ich auch für Euch in der "WoMi-Küche" aufbereitet.

 

Wichtig zu wissen ist, dass man ein wenig Übung braucht, um die richtige Hitze hinzubekommen und dass die Kruste einzelner Gerichte nicht unbedingt so schön braun wird, wie im herkömmlichen Backofen. Außerdem kommen alle festen Gerichte oder Backwaren rund und mit Loch daher. Aber wichtig ist schließlich der Geschmack.  Da die runde Backform das Volumen der Speisen definiert, ist die Menge, die darin zubereitet werden kann, natürlich geringer, als in einem normalen Backofen.  Für 2-3 Personen ist er in meinen Augen völlig ausreichend.

 

Hier noch ein paar Tipps, damit Ihr auch lange was von Eurem Omnia habt und nicht verzweifelt, wenn mal was anbrennt/kleben bleibt:

 

  • Vor Benutzung die Backform mit etwas Öl oder Butter einreiben, um zu verhindern, dass sich Speisereste festsetzen

  • Ich persönlich benutze ihn fast ausschließlich mit Silikonform, um zu verhindern, dass zu viele Verkrustungen entstehen. Diese gibt es in unterschiedlichen Varianten. Bei den Unterteilten(*) hat man die Möglichkeit, mehrere Speisen mit gleicher Garzeit gemeinsam zuzubereiten, ohne dass Flüssigkeiten verlaufen oder Aromen übertragen werden

  • Zum Reinigen den Omnia erst einmal vollständig abkühlen lassen, um sich nicht zu verbrennen

    • Lose Speisereste niemals mit scharfen Gegenständen entfernen, sondern lieber mit einem Holz- oder Silikon-Spachtel

    • Die 3 Teile bei starker Verschmutzung in kaltem Wasser mit Spülmittel 15-20 Minuten einweichen, anschließend mit einem Spüllappen oder -schwamm die gelockerten Speisereste abwischen und alles danach mit heißem Wasser gründlich abspülen

    • Gründlich abtrocknen, damit nichts rostet

  • Niemals Scheuermittel, Metallschwämme, oder ähnliches verwenden. Dies beschädigt die Antihaftbeschichtung der Backform!

  • Niemals den Omnia zu Hause in die Spülmaschine stellen - er ist nicht spülmaschinenfest!

  • Wenn die Einweichmethode mit dem kalten Wasser und Spülmittel nicht ausreicht, kann man etwas Natron auf starke Verkrustungen geben und ein paar Tropfen Wasser darauf machen. Einwirken lassen und anschließend mit Wasser und einem weichen Tuch gründlich abspülen

 

 

Multifunktions-Stabmixer-Set

Am liebsten würde man alles wie zu Hause zubereiten, doch das, was man in der WoMi-Küche am wenigsten hat, ist Platz. Pürierstab, Handmixer, Zerkleinerer und Co. nehmen ziemlich viel Platz weg, sind manchmal aber sehr hilfreich, wenn man schnell mal Stockbrotteig zubereiten, Kuchen backen, Smoothies herstellen oder selbstgefangenen Fisch zerkleinern möchte. Unsere Männer freuen sich über das leckere Gebäck zum Kaffee nach einem erlebnisreichen Tag, Platz für Küchengeräte wird allerdings gerne als nicht sinnvoll erachtet.  Da ist es praktisch, wenn man ein Gerät hat, das mehrere Funktionen in einem erfüllt.

 

12V Geräte sind notwendig, wenn man auf den Bordstrom angewiesen ist, diese sind allerdings oft nicht besonders leistungsstark. Wenn man einen Spannungswandler verbaut hat oder an Landstrom angeschlossen ist, sind 230V Geräte natürlich effektiver. Auch manuelle Lösungen mit Muskelkraft wie z.B. von Tupper können vieles möglich machen. Möglichkeiten gibt es also viele und ich habe in den letzten 13 Jahren so ziemlich alles durchprobiert, die Schubladen zugemüllt und manche Gerichte dann einfach nicht zubereitet, wenn es mir von Hand zu aufwändig war.

 

Da wir im Wombat einen Spannungswandler verbaut haben, habe ich lange gesucht und mittlerweile einen Pürierstab(*) gefunden, der aufgrund seiner Zusatztools für mich zur mobilen Küchenmaschine geworden ist. Denn je nach Aufsatz kann ich damit pürieren, mixen und kneten und durch die Schneideeinheit sogar härtere Lebensmittel zerkleinern. Die Einzelteile sind gut verstaubar und so habe ich meine mobile Küchenmaschine quasi in einer Ecke des Schrankes liegen und kann mich kulinarisch austoben.

 

Haken an der Sache ist, dass es bei solchen Aktionen gerne auch mal spritzen kann und im WoMi sind Sitzbank oder andere Möbel durchaus dichter am Kochgeschehen dran, als in der heimischen Küche. Die Schadensbegrenzung ist daher ein wichtiger Aspekt und somit ist mein klarer Tipp: Mixt und püriert am besten vor dem WoMi. Ein Verlängerungskabel ist ja für Landstrom mit an Bord, der Campingtisch und die Fahrzeugfront sind leicht zu säubern und den Boden stört es auch nicht, wenn etwas kleckert.

 

 

Klapp- und faltbare Küchenutensilien

In großen WoMis, wo reichlich Platz in den Schubladen oder der Heckgarage ist, können Schüsseln und weitere Kochutensilien problemlos verstaut werden. Doch in kleineren Fahrzeugen, insbesondere Vans, ist das Packmass meist schwierig unterzubringen. Auch das Gewicht ist nicht zu unterschätzen und so können Klapp- und faltbare Utensilien durchaus sehr nützlich und eine echte Alternative sein. Mittlerweile sind Material und Technik auch soweit ausgereift, dass sie nicht nach dem ersten Gebrauch Risse aufweisen.

 

Es gibt nicht nur reine faltbare Frischhaltedosen (*), Siebe (*) und Schüsseln (*), sondern auch welche, die als Schüssel und Schneidebrett(*) in einem genutzt werden können. Auch Töpfe(*), Pfannen(*) und Wasserkessel(*) können so platzsparend gefaltet und verstaut werden. Dies hat auch noch den weiteren Vorteil, dass es nicht so in den Schränken klappert und meistens ist das Gewicht auch recht gering. Hier gibt es diverse Hersteller und Designs. Augen aufhalten und schauen, was gefällt.


Silikon Löffelset

Meine Schublade sah ziemlich chaotisch aus, denn für verschiedene Einsatzmöglichkeiten braucht man ja auch den passenden Löffel. Aber irgendwann ist die Schublade voll. Als ich mich dann auch noch mit dem Omnia auseinandergesetzt habe und hierfür einen passenden Löffel, der keine Kratzer hinterlässt, aber in die Größe der Form passt, gesucht habe, bin ich auf ein Silikon-Löffelset(*) gestoßen. Der große Löffel passt perfekt in den Omnia, so dass ich problemlos die Speisen rausholen kann und die anderen? Hilfreich beim Reinigen der French Press, beim Kochen, Braten und backen. Mit diesen 4 Größen decke ich alles ab, sie sind leicht und hitzebeständig. Jetzt sieht es auch deutlich aufgeräumter in der Schublade aus.


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