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Dashcams

Ich fahre knapp mit 100 kmh auf der Autobahn auf der rechten Spur an einem Rastplatz vorbei und plötzlich bemerke ich im Augenwinkel, dass sich rechts vom WoMi etwas bewegt. Der Blick in den Spiegel verrät mir, dass da ein dunkler BMW mit recht hoher Geschwindigkeit auf dem Seitenstreifen angerast kommt. Noch bevor ich mir Gedanken dazu machen kann, was der da zu suchen hat, gibt er weiter Gas, setzt sich ohne zu blinken direkt vor mich und legt eine starke Bremsung hin, um dem vor mir fahrenden Fahrzeug nicht drauf zu fahren. Ich schreie auf, Fluche - was ich jetzt hier besser nicht wiedergebe - und versuche, die fahrende Schrankwand so runter zu bremsen, dass ich ihm nicht hinten aufsitze. De facto bremse ich mit voller Kraft, was das Zeug hält und hoffe inständig, dass die nachfolgenden Fahrzeuge genügend Abstand gehalten haben, um auch noch bremsen bzw. auf die Mittelspur ausweichen zu können. Wer schon mal in der Situation war, die fahrende Schrankwand von jetzt auf gleich so stark runterbremsen zu müssen, weiß, wovon ich rede und ahnt, welchen Adrenalinpegel ich gerade hatte. Ich weiß nicht, wie wir alle auf der rechten Spur es geschafft haben, mit dem Schrecken und ohne Blechschaden davon zu kommen. Der BMW war auf jeden Fall nach diesem Fahr- und Bremsmanöver sofort über die Mittelspur verschwunden, sowie er die Spur wechseln konnte. Wenn ich ihm oder mein Hintermann mir aufgefahren wäre - wer hätte uns denn geglaubt, dass das an diesem schikanösen Straßenrowdy lag? Ohne Videobeweis niemand und das Kennzeichen hat sich keiner von uns beiden in der Schrecksekunde gemerkt.

Ich wollte ja schon lange eine Dashcam im WoMi installieren. Neben der Möglichkeit, im Falle eines Unfalls über einen Videobeweis zu verfügen, reizte mich natürlich besonders der Aspekt, Fahrszenen oder Schnappschüsse davon für Urlaubsvideos und mittlerweile auch für meinen Blog nutzen zu können.  Die Vorteile, die für so eine Kamera sprechen sind:

  • "Objektive" Klärung der Schuldfrage bei der Unfallrekonstruktion und -dokumentation

  • Hilfreiche Unterstützung bei der Durchsetzung von Versicherungsansprüchen

  • Verhinderung von Betrugsversuchen (fingierte Unfälle)

  • Beweis von Verkehrsverstößen, wenn diese zur Anzeige gebracht werden sollten

  • Überwachung des Fahrzeuges, wenn die Kamera über eine Parküberwachungsfunktion verfügt

  • Festhalten von Reiseerinnerungen und Möglichkeit, einzelne Szenen zu Reisevideos zu verarbeiten

 

Doch in unseren Köpfen saß immer noch die Info fest, dass dies nicht erlaubt sei. Dies ist zum Glück eine veraltete Info, denn Dashcams sind mittlerweile in vielen Ländern zulässig,  in manchen sogar üblich und daher verfügen wir nach längerer Recherche nun auch über eine.

 

Der Grund, warum Dashcams "früher" verboten waren, lag insbesondere an Datenschutzbedenken und rechtlichen Unsicherheiten:

  • Da die kleinen Kameras kontinuierlich aufnehmen, könnten hierbei private Infos von anderen Verkehrsteilnehmern erfasst werden, die zu Verletzungen der Privatsphäre führen könnten.

  • Die Aufnahme und Speicherung personenbezogener Daten ohne Zustimmung kann gegen Datenschutzgesetze verstoßen.

  • Durch Sichtbehinderungen oder Ablenkungen bei Nutzung einer Dashcam könnten erst recht gefährliche Situationen im Straßenverkehr entstehen


In den letzten Jahren haben sich allerdings viele Länder mit den Herausforderungen des Datenschutzes und der Technologie dieser kleinen Kameras auseinandergesetzt, entsprechende Gesetze erlassen und Regelungen eingeführt, die zum einen die persönlichen Rechte des Einzelnen schützen, zum anderen aber auch die Nutzung als Beweismittel bei Unfällen möglich machen. Hiermit wurden also umfängliche Rahmenbedingungen geschaffen, die den Einsatz von Dashcams legalisiert haben.

 

Da die ursprünglichen Bedenken allerdings nicht von der Hand zu weisen und mittlerweile gesetzlich geregelt sind, sind beim Einsatz einer Dashcam ein paar Voraussetzungen zu beachten:

  • Die Aufnahmen dürfen nicht dauerhaft, sondern nur über einen kurzen Zeitraum gespeichert werden. Ausnahme: die Videoaufnahme dient der Beweissicherung bei einem Unfall. Dann darf sie auch langfristig abgespeichert werden.

    • Die modernen Kameras sind hierauf gut eingestellt und überschreiben durch den Loop automatisch die alten Daten, wenn der Datenträger voll ist

  • Ein Download in die Cloud oder auf ein Endgerät sollte nur erfolgen, wenn die Aufnahmen für private Zwecke (Urlaubserinnerung, Beweismittel) verwendet und nicht veröffentlicht werden, sofern andere Fahrzeuge und Personen ohne deren Zustimmung darauf zu erkennen sind

  • Aufnahmen, die andere Fahrzeuge oder andere Personen zeigen, die Rückschlüsse auf deren Identität zulassen, dürfen nicht ohne deren Zustimmung veröffentlicht werden.

  • Der Unfallbeteiligte sollte darüber informiert werden, dass man die Aufzeichnungen der Dashcam als Beweismittel verwenden wird.

  • Die Dashcam muss so installiert sein, dass sie während der Fahrt weder die Sicht behindert, noch beim Fahren ablenkt.

 

Leider gibt es in Europa keine einheitliche Regelung für den Einsatz von Dashcams, da die Datenschutzgesetze in den einzelnen Ländern unterschiedlich streng geregelt werden. Man kann jedoch sagen, dass die Kameras, sofern die oben genannten Voraussetzungen eingehalten werden, in den meisten Europäischen Ländern zulässig, primär jedoch nur für den privaten Gebrauch bestimmt sind.


Ausnahmen bilden Belgien, Luxemburg, Portugal und die Schweiz. In diesen Ländern sind sie grundsätzlich verboten, da sie hier gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen würden. Da sich Gesetze immer ändern können, ist es sinnvoll, sich vor Reiseantritt über die aktuell gültigen Regelungen der jeweiligen Reiseländer zu informieren.

 

Bei der Auswahl solltet Ihr auf folgende Kriterien achten:

  • Videoqualität: Eine höhere Auflösung wie 1440p oder 4K bieten bessere Bildqualität und Detailgenauigkeit (mindestens 1080p Full HD). Eine höhere Bildrate (z.B. 30 oder 60 Bilder pro Sekunde) sorgt für flüssigere Aufnahmen, insbesondere bei schnellen Bewegungen

  • Nachtsicht: Eine gute Nachtsichttechnologie (z.B. durch größere Blendenöffnungen oder spezielle Sensoren), sorgt dafür, dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen klare Aufnahmen entstehen.

  • Weitwinkelobjektiv: Ein Bildbereich zwischen 120° und 180° ermöglicht es, einen größeren Bereich vor dem Fahrzeug aufzunehmen und mehr Verkehrsgeschehen zu erfassen.

  • Überwachungsraum: Primär zeichnen die Kameras die Fahrt durch die Windschutzscheibe auf. Es gibt auch Modelle, die eine weitere Kamera am Nummernschild befestigt haben und hiermit eine Aufzeichnung des hinteren Fahrzeugbereiches ermöglichen.

  • Speicheroptionen: Die Dashcam sollte unbedingt über eine Loop-Aufnahmefunktion verfügen, damit alte Aufnahmen automatisch überschrieben werden, wenn der Speicher voll ist. Als Speichermedium dienen SD-Karten. Wichtig ist, die Art und maximale Kapazität, die von der Kamera akzeptiert wird, zu kennen, falls keine dabei sein sollte.

  • Benutzerfreundlichkeit: Ein integriertes Display erleichtert die Vorschau von Aufnahmen und die Navigation durch Menüs. Die Benutzeroberfläche an sich sollte einfach und intuitiv bedienbar sein. Gerade, wenn es im Notfall auf eine schnelle Datensicherung ankommt.

  • Design: Die Größe und das Design sollten so sein, dass es beim Fahren keine Sicht behindert. Auch eine robustere Bauart ist von Vorteil, um sicherzustellen, dass das Gerät auch bei extremen Temperaturen zuverlässig funktioniert.

  • WLAN/Bluetooth: Diese Funktionalitäten unterstützen eine einfache Steuerung der Kamera über eine App sowie die Übertragung von Videos aufs Smartphone (Datenschutzbestimmungen beachten)

  • GPS:  Eine integrierte GPS-Funktion kann Standortdaten und Geschwindigkeit aufzeichnen, was im Beweisfall nützlich sein kann.

  • G-Sensor: Ein G-Sensor erkennt plötzliche Bewegungen oder Kollisionen und speichert diese Aufnahmen automatisch.

  • Parkmodus: Diese Zusatz-Funktion ermöglicht es der Dashcam, das Fahrzeug im geparkten Zustand zu überwachen und bei Bewegungen Aufnahmen zu machen.

  • Stromversorgung: Die meisten Kameras werden über den Zigarettenanzünder im Fahrzeug betrieben. Hier muss also sichergestellt sein, dass sich auch einer im Fahrzeug befindet. Ist keiner Verbaut, dann benötigt man eine Kamera mit Akku-Lösung.

  • Anbringungsmethode: Es gibt Halterungen mit Saugnapf, die flexibel sind und festinstallierte Modelle. Je nachdem, welcher Sichtschutz am Fahrzeug verbaut ist (Vorhang oder Plissee-Stores), besteht die Notwendigkeit der Abnehmbarkeit bzw. die Möglichkeit einer dauerhaften Befestigung.

  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Es ist sinnvoll, Kundenbewertungen und Testberichte zu lesen und verschiedene Modell und deren Funktionalitäten miteinander zu vergleichen. Die Preise variieren stark.

 

 

Wir haben uns für die 4k Dashcam von Redtiger (*) entschieden, da diese durchweg gute Empfehlungen und eine hohe Bildqualität und gute Nachtsicht hat. Das ist für mich für die Nutzung von Fahrsequenzen wichtig gewesen. Da die Touchscreen-Variante zum Erwerbszeitpunkt sogar billiger war, ist es dann diese Dashcam geworden




 

Folgende weiteren Modelle haben ebenfalls bei Testberichten positive Rezessionen erhalten  bzw. werden von Freunden genutzt und waren in unserer Auswahl:

 

REDTIGER Dashcam (*) 

 

AZDOME 4K Dashcam (*) 

 

AZDOME Autokamera mit 4K Auflösung (*) 

 

VANTRUE N4 3 Lens 4K Dashcam (*)  

 

VANTRUE E2 2.7K+2.7K Dashcam (*)

 

 

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