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Tromsø

Tromsø (344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises) ist eine Stadt im Norden Norwegens, die als wichtiges kulturelles Zentrum nördlich des Polarkreises gilt. Sie ist des Weiteren ein wichtiger Hafen für die Hurtigruten, deren Schiffe die Stadt täglich anfahren. Man hört sie schon vom Weitem hupen und kann die Uhr danach stellen.

Die Stadt ist außerdem ein weltweit berühmter Ort für die Beobachtung des Nordlichts (Aurora Borealis) und wird auch "Hauptstadt der Polarlichter" genannt. Trotz der vielen Lichtquellen kann man das nächtliche Schauspiel in der Zeit von September bis März selbst im Stadtgebiet bewundern, vor allem allerdings, wenn man ein kleines Stück aus der dicht bevölkerten Ecke hinausfährt.

 

Der historische Stadtkern befindet sich auf der Insel Tromsø und zeichnet sich durch seine jahrhundertealten Holzhäuser aus. Das Gebiet der Gemeinde Tromsø geht jedoch weit über das der gleichnamigen Stadt hinaus. Es umfasst diverse Inseln und einen größeren Bereich auf dem norwegischen Festland. Die Insel Tromsø ist über Brücken bzw. durch einen gut verzweigten Tunnel mit den Nachbarinseln und dem Festland verbunden.

 

Tromsø hat außerdem auch noch ein paar Superlativen zu bieten, wie die nördlichste Kathedrale, die nördlichste Universität und die nördlichste Brauerei der Welt. Neben den zahlreichen Besuchern, die täglich mit den Schiffen der Hurtigruten hierher gelangen, ist der Flughafen ebenfalls stark frequentiert und der ganzjährig geöffnete Campingplatz bietet viel Platz für WoMis mit allen Annehmlichkeiten der jeweiligen Jahreszeit entsprechend. Die Stadt zieht jährlich zwischen 800.000 - 1 Mio Touristen an, die die Gassen der Innenstadt sowie die umliegende Umgebung bevölkern. Ein Großteil kommt aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien und den USA. Die meisten aufgrund der Polarlichter und der vielfältigen Wintersportmöglichkeiten in den Wintermonaten. Neben Skifahren stehen hier besonders Hundeschlittenfahrten, Schneeschuhwanderungen, Schneemobiltouren und Rentiersafaris hoch im Kurs. Tipp: Sehr gute Spots für die Polarlichtfotografie sind in Kaldfjord und Ersfjordbotn.

 

Doch auch im Sommer ist Tromsø ein beliebtes Reiseziel, da hier von Ende Mai bis Ende Juli die Sonne nie untergeht, was den unzähligen Wander- und Paddelmöglichkeiten sowie Bootsausflügen in die umliegenden Fjorde (mit Wal- und Delfinbeobachtung) zu Gute kommt.

 

Einige Highlights der Stadt und Umgebung sind:

 

Die  Eismeerkathedrale ( Ishavskatedralen): Sie wurde 1965 errichtet und ist mit ihrem markanten Spitzdach und den hohen Buntglasfenstern das Wahrzeichen der Stadt. Der Architekt wollte mit ihrer dreieckigen Form eisbedeckte Berge und ein Schiff auf dem Weg nach Norden nachempfinden. Die weißen Aluminiumplatten an der Betonfassade sollen an Eisschollen erinnern und die bunten Glasfenster zeigen Motive aus der arktischen Natur und der Bibel. Sie ist religiöses Zentrum, Konzerthalle und Veranstaltungsort zu gleich, täglich von 09:00-19:00 Uhr geöffnet und der Eintritt ist kostenpflichtig. Es werden auch Führungen in verschiedenen Sprachen angeboten. Sie ist bei Tag und Nacht ein sehr beliebtes und geduldiges Fotomotiv - Stativ für Langzeitbelichtung nicht vergessen.

 

Das Polarmuseum: Das Polarmuseum bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Polarforschung, der Fangtraditionen, des Lebens in den Polargebieten und die Entdeckung des Nordpols. Es befindet sich inmitten der alten Lagerplätze am Hafen und ist in einer ehemaligen Zollstation untergebracht.

 

Es unterteilt sich in verschiedene Ausstellungen:

  • Norwegische Polarexpeditionen: Wissenswertes rund um die berühmten Expeditionen von Fridtjof Nansen, Roald Amundsen und anderen Entdeckern.

  • Fangtraditionen: Wissenswertes rund um die jahrhundertealten Fangmethoden der Inuit und Samen in der Arktis. Passend hierzu kann man mit dem Ticket auch das historische Walfangschiff Polstjerna, das heute ein Museumsschiff ist, besichtigen.

  • Leben in den Polargebieten: Ein Eintauchen in die einzigartige Kultur und Lebensweise der Menschen in den Polarregionen.

  • Sonderausstellungen: Neben den Dauerausstellungen bietet das Museum auch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen rund um die Arktis an.

 

Das Museum ist täglich von 11:00-17:00 Uhr geöffnet, Kinder bis 17 Jahre haben freien Eintritt. Im Sommer werden am Samstag und Sonntag geführte Touren auf Englisch und Norwegisch angeboten und im Winterhalbjahr finden im Museum regelmäßig Filmabende zu arktischen Themen statt.

 

Die Polaria: Sie ist ein arktisches Erlebniszentrum, das sich der Tier- und Pflanzenwelt des Nordens widmet. Hier kann man u.a. auch Robben füttern, interaktive Ausstellungen erkunden und mehr über die Arktis erfahren, was sie zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien mit Kindern und allen Arktisinteressierten macht. Doch die Polaria ist nicht nur ein Erlebniszentrum, sondern auch ein Forschungs- und Bildungszentrum. Das Zentrum arbeitet mit verschiedenen Institutionen zusammen, um die Arktis zu erforschen und Wissen über die Region zu vermitteln. Sie befindet sich am Ufer des Tromsøysundes, nahe dem Stadtzentrum, und ist in einem einzigartigen Gebäude untergebracht, das an fünf Eisschollen erinnert, die an Land geschoben wurden. Nebenbei auch  ein sehr beeindruckendes Fotomotiv.

 

Highlights der Ausstellungen und Attraktionen sind:

  • Das Arktisaquarium: Ein großes Aquarium mit arktischen Meerestieren, darunter Fische, Robben, Otter und Seevögel. Man kann die Tiere aus nächster Nähe beobachten und mehr über ihre Lebensweise erfahren. Die Robben und Otter werden mehrmals täglich gefüttert, was ein großer und lehrreicher Spaß für Groß und Klein ist.

  • Das Polarkino: Im Polarkino wird ein Panoramafilm über Svalbard und das Nordlicht gezeigt, der einen kurz abschalten lässt und die faszinierende Welt der Arktis entführt.

  • Mehrere Ausstellungen: Im Polaria gibt es verschiedene interaktive Ausstellungen zu Themen wie Klimawandel, arktische Forschung und indigene Kulturen, die diese Themen greifbar machen. Hier werden auch regelmäßig geführte Touren angeboten, bei denen man noch tiefere Einblicke erhalten kann, als auf eigene Faust.

 

Das Zentrum ist täglich von 10:00-18:00 Uhr geöffnet und am besten zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen, da es in der Umgebung nur wenige Parkmöglichkeiten gibt - insbesondere für WoMis. Es finden übrigens das ganze Jahr über auch verschiedene Veranstaltungen statt, darunter Vorträge, Workshops und Konzerte.

 

Ølhallen: Die älteste Kneipe Tromsøs und die nördlichste Brauerei der Welt. Seit 1928 ist Ølhallen DIE Institution für Touristen und Einwohner von Tromsø und einer der markantesten Orte der Stadt. Hier treffen sich Menschen jeden Alters, um die große Auswahl an Bieren von Mack und anderen norwegischen Brauereien zu probieren. Denn hier wird Qualitätsbier aus 72 (!!) verschiedenen Zapfhähnen serviert. Wenn man vor dem Tresen steht, weiß man gar nicht, was man ordern soll und auch im Keller nebenan, wo das Bier in Flaschen und Dosen verkauft wird, ist man von der Auswahl überfordert. Eine wirklich urige Kneipe mit ganz besonderem Charme, die man bei einem Tromsø-Besuch auf jeden Fall einmal betreten haben sollte. Für deutsche Verhältnisse allerdings recht teuer, denn 0,5 l. Bier kosten hier zwischen 10,00 - 15,00 €. Dafür ist es aber lecker und der Bestellvorgang an der Theke ein Erlebnis für sich.

 

Hier finden auch regelmäßig Live-Musikveranstaltungen statt (Jazz, Blues und Rock) und auf der Speisekarte findet man traditionelle norwegische Gerichte. Wer sich für die Braukunst an sich und die Geschichte der Brauerei interessiert, kann auch an einer Führung durch die Macks Ølbryggeri teilnehmen.

 

Storsteinen/Fjellheisen: Der Storsteinen ist der Hausberg Tromsø`s und wer ihn einmal besucht hat, kommt sehr wahrscheinlich immer wieder zurück. Der unvergessliche Ausblick auf die größte Stadt Nordnorwegens zieht einen magisch in seinen Bann.

 

Von dem 421 Metern hohen Gipfel schaut man herunter auf die Insel Tromsøya und das umliegende Festland, das einem quasi zu Füßen liegt. Von hier oben hat man ebenfalls einen genialen Blick auf die Eismeerkathedrale und ebenso auf die Bögen der Tromsø- sowie der Sandnessundbrücke. Auch die Aussicht auf die Insel Kvaløya mit der imposanten Bergkette im Hintergrund ist grandios und rundet das Gesamtpanorama ab. Die Sonnenuntergänge von hier oben beobachtet sind legendär, genauso wie die Polarlichter bei sehr guten Witterungsbedingungen. Kein Wunder also, dass dieses Motiv in zahlreichen Broschüren und auf vielen Postkarten zu sehen ist – es ist ein Klassiker.

 

Es gibt 2 Möglichkeiten auf den Berg zu gelangen: Entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn. Der Aufstieg über die Sherpatrappa ist äußerst anstrengend, denn es geht 1203 Steinstufen hinauf, die alle unterschiedlich hoch sind und am Ende ist man immer noch nicht ganz oben. Auch der Aufstieg von der anderen Seite hat es in sich, auch wenn die Höhenmeter hier über eine langgezogenere Strecke verteilt sind.  Bequemer geht es mit der Seilbahn Fjellheisen, die einen in kürzester Zeit nach oben bringt. Am Parkplatz gibt es begrenzt Parkmöglichkeiten, daher lieber zu Fuß oder mit dem Bus vom WoMi-Stellplatz aus "anlaufen".

 

Fürs leibliche Wohl ist oben an der Seilbahnstation auch gesorgt. Hier gibt es ein SB-Restaurant mit Kaffee und Kuchen und herzhaften Snacks.

 

Unsere Tipps für Ausflugsziele in der Umgebung von Tromsø:

 

Tromvik und Ersfjordbotn:  

Das kleine Fischerdorf Tromvik liegt nordwestlich von Kvaløya und hat noch knapp 100 Einwohner. Hier dreht sich alles um den Fischfang. Außer den Häusern der wenigen Einwohner sowie diverser Boote und einer kleinen Fischfabrik gibt es hier nichts. Das Dorf liegt idyllisch zwischen mehreren Bergen und ist somit ein begehrtes Ziel für Skifahrer im Winter, Angler, Bergsteiger usw. Schon die Anfahrt ist äußerst beeindruckend und so dauert der Weg deutlich länger, da man durchaus geneigt ist, diverse Fotostopps einzulegen. In der Nähe ist eine Steilklippe, wo man eine schöne Wanderung machen kann und auch diverse weitere Wanderwege erlauben immer wieder sensationelle Landschaftsfotos.

 

Gleiches gilt für Ersfjordbotn. Ein kleines Dorf, das an einer Landenge zwischen dem Ersfjord und dem Kaldfjord auf der Insel Kvaløya und damit auf halbem Weg nach Tromvik liegt und ebenfalls atemberaubende Natur und tolle Wanderungen bereit hält. Auf Komoot gibt es verschiedene Vorschläge,  die Wanderung mit Aufstieg bis zum Gipfel des Nattmalsfjellet, von dem aus man einen tollen Blick auf den Esfjord und die Umgebung hat, ist in unseren Augen sehr empfehlenswert.

 

Wenn man wieder in Richtung der Hauptinsel fährt und am kleinen Wanderparkplatz anhält, kann man eine sehr schöne Wanderung in Kvaløysletta auf den Berg hinauf unternehmen, die allerdings sehr anstrengend ist. Zuerst gilt es, viele Höhenmeter auf einmal zu überwinden, doch dann geht es moderat weiter. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf die Inselwelt von Tromsø. Stets sieht es anders aus und wenn eine Biegung genommen ist, taucht plötzlich ein versteckter See oder eine Felsformation auf. Im Herbst kann es durchaus vorkommen, dass hier oben bereits sehr viel Schnee liegt, so dass man durch ein Winterwonderland wandert.

 

 

Sommarøy:

Was für die Deutschen Sylt ist, scheint für die Einwohner der Region die traumhaft gelegene Insel Sommarøy zu sein. Kein Wunder: Die knapp einstündige Fahrt von Tromsø dorthin ist schon extrem beeindruckend. Auf der Insel selbst wechseln sich weiße Strände mit türkisfarbenen Wasser und imposante Klippen ab. Eine einzigartige Mischung aus ursprünglicher Fischeridylle, sanften Tourismus und unberührter Landschaft machen den Charme dieser Insel aus. Hier findet man traditionelle Fischerhütten, tolle Badestrände, kleine Geschäfte und Restaurants und da der Polarkreis direkt über die Insel verläuft, gibt es ein kleines Denkmal am "Sommarøy Arctic Circle", das ein sehr beliebtes Fotomotiv ist. Es gibt außerdem einen Camping- und einen WoMi-Stellplatz und für "Tagestouristen" bietet sich der Parkplatz vor der Brücke an.

 

Der höchste Punkt der Insel ist oben auf dem Berg, der 211m hoch ist. Hinauf kommt man mit Hilfe von Seilen und oben hat man einen traumhaften Rundumblick - auch auf die Insel Senja. Wenn man runter schaut, schimmert das Wasser an den weißen Stränden türkisfarben und erinnert eher an die Karibik als an das Polarmeer. Dies ist übrigens auch in den Wintermonaten ein sehr beliebter Ort, um die Polarlichter zu beobachten.

 

Es gibt mehrere Wander- und Radwege, auf denen man die Insel und die umliegende Umgebung erkunden kann und Wassersportfans können sich hier auch Kajaks leihen, um entlang der Küste und der Nachbarinseln zu paddeln. Auch Angler kommen auf ihre Kosten - sei es vom Ufer oder einem Boot aus.

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