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Spartipps für Norwegen

Mit dem Handy in der Hand verschwinde ich im Coop und komme ein paar Minuten später mit einer schweren Tüte wieder raus. Tim ist schon ganz aufgeregt und kann es nicht abwarten, reinzuschauen - es ist wie Weihnachten! Wir haben für €4,50 eine Überraschungstüte gekauft und packen sie nun aus: 2 Rinderfilets, 1 Blumenkohl, Kartoffeln, 1 Salattüte, 3 Berliner und 1 Brot. Wow, ein komplettes Abendessen! Na, das ist ja mal ein Schnapper - und das in Norwegen!

Egal ob bei Lebensmitteln, Benzinpreisen, Campingplatz- oder Parkgebühren sowie Eintrittspreisen, in Norwegen ist das meiste deutlich teuer als bei uns. Dies macht es daher zu einem recht teuren Reiseland und führt dazu, dass viele den Stauraum in ihrem WoMi bis zur letzten Ecke ausnutzen. Doch gerade wenn man mehr als 3 Wochen unterwegs ist, sind hier auch irgendwann die Grenzen erreicht und man möchte ja auch mal etwas anderes probieren als nur das, was man von Zuhause kennt.

 

Wir haben mittlerweile ein paar Feinheiten mitbekommen, die es ermöglichen, die ein oder andere NOK zu sparen. Wenn Ihr noch weitere kennt, mailt mich gerne an, dann nehmen ich sie noch auf. Den ein oder anderen wird's freuen.

 

Lebensmittel:

  • In vielen Supermärkten gibt es im Bereich der Frischetheken i.d.R. ein kleines Extrafach, in dem Lebensmittel mit nur noch sehr kurzer Haltbarkeitsdauer um 50% reduziert sind. Meistens steht auch ganz groß "50%" darüber. Gerade wenn man etwas für den gleichen oder den nächsten Tag sucht, lohnt sich der Blick. Hier kann man recht günstig Salat und Dressings beekommen, aber durchaus auch Fleisch- und Fischprodukte, deren Preise damit dann wieder unseren entsprechen. Die Position/Truhe, wo sich diese Lebensmittel befinden, variiert von Laddenkette zu Ladenkette und der Inhalt der Produkte ist natürlich täglich ein anderer. Aber man kann sich ja durchaus vom Angebot inspirieren lassen, wenn etwas daliegt, das einem schmeckt und den Rest dann dementsprechend dazukaufen.

 

  • Die App "Too Good to Go" ist in Europa weit verbreitet und zielt darauf ab, Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen bzw. das Verfallsdatum bereits erreicht haben, vor dem Wegwerfen zu retten. Denn das Erreichen des Verfallsdatum bedeutet ja nicht, dass sie auch bereits ungenießbar sind. Die Einzelhändler dürfen sie aber nicht mehr verkaufen. Den Vorteil, den der Kunde davon hat, ist ganz klar der Preis. Denn man erhält i.d.R. den 3fachen Warenwert von dem, was man bezahlt. Das Ganze ist dann allerdings eine Überraschungstüte. Denn bestückt wird vom Geschäft - man kauft eine Tüte und hat jedes Mal aufs neue Weihnachten. Erst beim Auspacken sieht man, was drin ist, was allerdings durchaus Spannung für Groß und Klein bedeutet. Auch hier

    variieren die Preise, i.d.R. bezahlt man ca. €5,00 pro Tüte.


In Norwegen wird diese App sehr stark von den unterschiedlichsten Betrieben genutzt, so dass man beim Bäcker, dem Supermarkt, dem Tankstellenshop, einem Restaurant oder gar Hotel Lebensmittel zum gleichtägigen/baldigen Verzehr zu einem sehr attraktiven Preis erhalten kann. Hier kann man, wenn man sich auf diese Wundertüte einlässt und kein Problem damit hat, Produkte, deren MhD erreicht ist, zu verspeisen, richtig Geld sparen.

 

Wir haben hier vom Frühstück bis hin zu komplett zusammengestellten Abendessen (wie in der Eingangsgeschichte beschrieben) für umgerechnet €4,50 pro Tüte stets nur gute Ware erhalten. Da mich dieses Prinzip, Lebensmittel zu retten und dabei Geld zu sparen, aufgrund der bisher erhaltenen Waren so begeister hat, findet Ihr weitere Infos zu der App - falls Ihr sie nicht bereits schon kennt - unter den Fokus-Artikeln in der Kategorie WoMi-Life.

 

 

  • Fisch gibt es in Norwegen in Hülle und Fülle, doch billiger ist er dadurch leider nicht. Wer also gerne Fisch isst und ein wenig das Abenteuer liebt, kann ja mal versuchen, sein Abendessen selbst zu fangen. In Norwegen muss man keine Fischereiprüfung abgelegt haben, um Angeln zu dürfen  und  braucht am offenen Meer und in den Fjorden sogar nicht einmal eine Angelkarte! An Flüssen und Seen ist sie notwendig, kostet allerdings nicht so viel, wie bei uns z.B. an einem Angelteich. Nichts schmeckt besser, als frisch gefangener Fisch und wenn man ihn noch selbst rausgeholt hat, ist er doppelt so lecker.

 

  • Bei den Supermärkten gibt es wie bei uns Preisunterschiede. Reema1000, Kiwi und BunPrix gehören zu den günstigen Ketten. Coop ist ein gutes Stück teurer. Von daher lohnt es sich in Summe bei einem längeren Aufenthalt, bei den günstigeren einzukaufen. Wer Scampis liebt, sollte auf jeden Fall einmal bei Reema1000 anhalten. Denn hier bekommt man sie aus der TK-Theke für einen unschlagbaren Kilopreis von € 15,00! Das ist günstiger als bei uns in Deutschland.

 

 

Benzin:

  • In Norwegen kann der Preisunterschied pro Liter Diesel/Benzin bis zu NOK 6 betragen! Das sind je nach Wechselkurs €0,50 und das ist bei einem leeren 80l Tank eine echte Hausnummer.

    • Also immer die Preise beobachten und dann, wenn Ihr gerade einen günstigen Tarif seht, nachtanken. Egal wieviel Sprit noch im Tank ist.

    • Eher in der Nähe einer Großstadt bzw. größeren Stadt als in der Pampa tanken. Denn dort ist es i.d.R. günstiger

    • Die kleinen freien Tankstellen sind i.d.R etwas günstiger als die großen Ketten

    • Aufs Wochenende hin werden die Preise in Norwegen eher etwas günstiger

 

 

Übernachtungskosten:

  • Campingplätze in Norwegen rufen sehr hohe Übernachtungspreise auf. Oft ist es allerdings nur eine Wiese mit ggf. Strom und Wasser. Sanitärgebäude gehören nicht unbedingt zur Standardausstattung und nur wenige gleichem dem, was sich deutsche Touristen unter einem Campingplatz vorstellen. Dank des Jedermannsrechts ist es allerdings erlaubt, dort, wo es nicht verboten ist, in freier Natur auch frei zu übernachten. Je nachdem hat man an einem Picknick- oder Wanderparkplatz sogar eine Toilette. Wer das freie Stehen also nicht scheut, mit seiner WoMi-Ausstattung autark und  auch nicht auf Strom angewiesen ist, kann hiermit sehr viel Geld sparen und dabei noch tolle Natur genießen. Gerade bei einer langen und anstrengenden Wanderung ist es natürlich super, wenn man auf dem Wanderparkplatz stehen bleiben darf und nicht noch lange rumfahren muss. Der eine steht am Angelspot und holt die Fische raus, der andere bereitet schon mal die Beilage vor - auch eine recht pratische Geschichte.


Da der Campingtourismus in Norwegen allerdings sehr stark zugenommen hat und sich leider nicht alle an die "Spielregeln" halten, hat dies in den letzten Jahren leider immer mehr zu Verbotsschildern geführt. Das ist sehr schade, von daher der große Appell: verhaltet Euch bedacht, zerstörst die Umgebung nicht und nehmt vor allem Euren Müll mit! Damit wir alle noch recht lange diese Freiheit genießen können.

 

  • Auch in Norwegen gibt es ein Programm wie unser deutsches "Landvergnügen" oder das französische "France Passion" (die Mutter all dieser Programme), wo man durch Erwerb einer Vignette bei landwirtschaftlichen bzw. angeschlossenen Betrieben kostenlos übernachten kann. In Norwegen heißt es "Nortrip" und das Netz ist im Vergleich zur Landesgröße noch dünn gesät, es wird aber stetig mehr und es ist eine kostengünstige Alternative zum Campingplatz. Außerdem hat man sofort Kontakt mit Einheimischen, erhält wertvolle Tipps und kann die angebotenen Produkte kosten und erwerben. Dinge, die man sonst vielleicht gar nicht kennengelernt hätte. Man muss fairer Weise dazu sagen, dass diese Mitgliedsbetriebe nicht unbedingt an den Hotspots liegen. Aber gerade das macht in meinen Augen den Charme derartiger Angebote aus. Denn so lernt man Gegenden kennen, in die man alleine vielleicht nie gefahren wäre. Auch bei Nortrip erwirbt man eine Jahresmitgliedschaft und schließt kein Abo ab - also ideal für einen Urlaub. Man erhält ein Mitgliederverzeichnis und Zugang zu einer App, so dass man sich damit orientieren und die Betriebe finden kann.

 

Maut / Fährgebühren

  • Diverse Straßen in Norwegen sind mautpflichtig, viele Fährverbindungen kosten Geld. Daher sollte man sich im Vorwege einer Reise überlegen, wie lange man unterwegs sein wird, ob man überwiegend Mautstraßen fahren möchte und wieviel Fähren man wohl nutzen wird.  Dass sich alles erst im Laufe der Reise so entwickelt, ist klar, aber eine grobe Idee über den Routenverlauf haben die meisten  im Vorfeld ja schon. In der Regel braucht man bei einem 2-3 wöchigen Urlaub nichts zu unternehmen. Da halten sich die Zusatzkosten in Grenzen. Wenn man allerdings mehr als 4-5 Wochen unterwegs ist, bzw. schon im Vorwege weiß, dass man sehr viele Fährverbindungen nutzen möchte oder so wie wir, sich einfach gerne treiben lassen, dann sollte man über die Anschaffung eines Transponders und dem Abschluss eines Zusatzvertrages für die Fähren nachdenken. Durch die Transponderlösung an sich erhält man zwar keine Rabatte, stellt allerdings sicher, dass man mit dem WoMi unabhängig von der Tonnage immer in den niedrigsten Tarif eingruppiert wird. Auf die Dauer kommt da bei der Nutzung diverser Mautstraßen durchaus was zusammen. Beim Zusatzvertrag mit den Fähren muss man zwar im Prepaid-Verfahren NOK 2.000 überweisen, bezahlt aber bei jeder kostenpflichtigen Fähre, die man nutzt, nur 50% des Preises.


Ein weiterer Vorteil ist die Hinterlegung der Kreditkarte. Hierüber wird dann automatisch monatlich abgerechnet. Dies verhindert, dass eine unbezahlte Rechnung zu Hause im Briefkasten schlummert und hohe Mahngebühren mit sich bringt.


Ich verweise an dieser Stelle einfach mal auf die umfangreichen Ausarbeitungen von Conny und Sirko vom Nordlandblog. Die Mühe, die die 2 sich da gemacht haben, kann gerade Langzeitreisenden so einiges an Reisebudget sparen.

 

  • Im Rahmen eines Infrastrukturprogrammes in 2023 gab es in Norwegen zahlreiche Änderungen und die positive für uns WoMi-Touristen ist die, dass diverse Fährverbindungen heut zu Tage kostenlos verkehren. Daher kann es sich u.U. rechnen, einfach eine andere Verbindung zu wählen. Eine Übersicht der kostenlosen Fähren findet Ihr hier    

 

  • Wenn man viel Zeit hat, ist man nicht unbedingt auf den schnellsten Weg von A nach B angewiesen. Gerade auf den langen Hauptmautstrecken kann es da auch eine Alternative sein, die Option "Mautstraßen meiden" im Navi zu aktivieren und damit kostenlose Nebenstraßen zu wählen. Diese Option ist allerdings keine Pauschallösung und sollte immer mal wieder überprüft werden. Denn wenn es eine umfangreiche Umfahrung wird, muss man die Mehrkosten beim Sprit ja auch gegenrechnen. Aber meistens ist es eher ein kurzer Schlenker oder eine Parallelstraße.

 

Eintrittspreise

  • Die Eintrittspreise in Norwegen können manchmal ganz schön happig sein. Hier sollte man - gerade, wenn man mit Kindern unterwegs ist - auf jeden Fall einen Blick auf evtl. Paketlösungen werfen bzw. diese erfragen. Denn vielfach gibt es Familien- oder Gruppenangebote, mit denen man dann zumindest ein wenig sparen kann. Auch wenn Attratkionen in einem Gebiet "zusammen gehören", gibt es Kombiangebote. Also lieber einmal mehr als zu wenig erkundigen - auch wenn nichts ausgeschrieben ist.

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