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Stippvisite im Allgäu

Reisejahr:

2017

Reisedauer:

14 Tage

Fahrzeug:

WoMi

Wir lieben die Klufti-Romane, wollten schon immer Mal Weißlacker und Bergkäse direkt vom Erzeuger probieren und austesten, ob Bergwandern vielleicht auch unser Ding ist. Da wir beide gerade einen Kluftinger Roman, der sich rund um den Alatsee drehte, zu Ende gelesen hatten und die Wettervorhersage fürs Allgäu traumhaft war, wurde das Reiseziel für die Herbstferien spontan beim Abendbrot festgelegt und sollte uns dieses Mal in Deutschland halten. Auf ins Allgäu!

Rindegg: Kleine Stadt zwischen Kempten und Füssen, die wir durch Zufall ausgewählt haben, da wir nach 11Std. Autofahrt und diversen Staus endlich schlafen wollten. Landschaftlich gesehen sehr schön und perfekt nach langem Sitzen. Hier gibt es den "Sinnesweg". Ein sehr schöner Rundwanderweg durch tolle Natur, bei dem man an verschiedenen Stationen die unterschiedlichen Sinne testen kann.

Unser Stellplatz: Wanderparkplatz Rindegger Tanne, N 42.624456, E. 10.522779


Füssen: Nicht nur die Stadt von König Ludwig II, sondern auch bekannter und beliebter Urlaubs- und Kurort mit einer malerischen Altstadt, umrahmt von Bergen, umgeben von klaren Bergseen und unweit der beiden Märchenschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Füssen liegt am südlichen Ende der "Romantischen Straße" und romantisch kann man es sich hier wirklich machen. Ideal ist es, das WoMi auf dem Stellplatz außerhalb der Stadt abzustellen und die Region mit dem Fahrrad zu erkunden.

  • Schlossromantik entsteht beim Besuch der beiden Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Das Schloss Neuschwanstein kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, bei der man alles über Bau, Entstehung und jähem Ende nach seinem Tod erfährt. Kaum zu glauben, dass hier niemals Besuch empfangen wurde und für uns überraschend, dass das Schloss gar nicht zu Ende gebaut wurde. Es empfiehlt sich, Tickets online zu reservieren, da die Nachfrage recht hoch ist und man so den Besuch besser planen kann. Beide Schlösser kann man unter https://www.hohenschwangau.de buchen.

  • Sehr schöne Ausblicke und Fotomotive hat man bei einer Wanderung um den Alpsee, die man ideal mit einer Schlossbesichtigung verbinden kann. Im Herbst hat man hier Indian Summer pur.

  • Durch die schöne Innenstadt kann man schlendern und leckere regionale Spezialitäten in den verschiedenen Lokalen genießen oder die Innenstadt mit einer Radtour in die nähere Umgebung verbinden.

  • Empfehlenswert ist eine Radtour vom WoMi Stellplatz aus rund um den Hopfensee. Ein blauer Bergsee, malerisch vor den Bergen gelegen, in denen Schloss Neuschwanstein thront und mit einem zauberhaften Ort (Hopfen am See) der ebenfalls ein beliebter Urlaubsort ist. Hier gibt es übrigens auch einen WoMi Stellplatz.

  • Ebenfalls lohnenswert, allerdings deutlich anstrengender, ist die Radtour um den Forggensee. Auch hier hat man tolle Ausblicke auf blaues Wasser, saftige Wiesen, hübsche Fachwerkhäuser und das Bergmassiv.

  • Aller guten Dinge sind drei: Auch der Alatsee ist ein verträumter Bergsee, dessen Wasser teilweise türkis schimmert und der von Wald und Bergen malerisch eingerahmt ist. Mit dem Rad kann man von Füssen aus hinfahren und dann eine sehr schöne Wanderung um den See unternehmen. Wenn man vorher den Klufti-Roman gelesen hat, erkennt man einiges wieder. Im Ausflugslokal kann man sich stärken und es gibt auch eine Verlängerungsmöglichkeit der Runde, die zu einer Hütte auf der Alp führt.

Tipp: Die Füssen-Card, die man mit Begleichung der Kurabgabe erhält, ermöglicht eine kostenlose Nutzung des ÖPNV und bietet Rabatte bei diversen kulturellen Einrichtungen. Ein Blick in die Liste der Rabattmöglichkeiten kann sich durchaus lohnen.

Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz Füssen, Abt-Hafner-Straße 9, 87629 Füssen

Pfronten: Pfronten ist ein beliebter Urlaubsort, besteht aus insgesamt 13 Ortsteilen, liegt malerisch vor den Alpen und die Stadt bezeichnet sich selbst als "Startpunkt in die grandiose Allgäuer und Tiroler Bergwelt". Das können wir bestätigen. Hier kann man auf diversen Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen Wandern oder Mountainbike fahren. Im Winter Skifahren, Rodeln oder Winterwandern. In der Tourist Info gibt es reichlich Informationsmaterial und Tourenvorschläge. Die vielen Gasthöfe und Gaststätten auf den Almen bieten zünftiges Essen und regionale Spezialitäten an und in einer der Sennereien kann man Führungen mitmachen, wo man erfährt, wie der leckere Allgäuer Käse hergestellt wird bzw. welcher Käse sich überhaupt Bergkäse nennen darf - Verkostung inbegriffen. Neben dem sehr gut ausgebauten Wegenetz ist auch der ÖPNV sehr gut ausgebaut und mit Bezahlung der Stellplatzgebühr und Kurabgabe erhält man hier die Pfronten Card, um ihn kostenlos nutzen zu können.

  • Eine sehr schöne, allerdings auch anspruchsvolle Wanderung ist die zur Burgruine Falkenstein, die in Teilen auch auf österreichischem Boden langführt. Sie ist Deutschlands höchstgelegene Burgruine und unerfüllter Traum von König Ludwig II, der hier auf 1277m Höhe ein Traumschloss, das größer als Neuschwanstein werden sollte, errichten wollte. Viel ist nicht zu sehen, dafür ist der Rundumblick wirklich genial. Es geht mehrfach bergauf und wieder runter, da man einmal um einen Bergvorsprung drumherum läuft. Da ist eine Bretteljause auf der Saloberalm (Österreich) sehr willkommen.

  • Eine schöne, allerdings ebenfalls anstrengende Radtour aufgrund der Höhenunterschiede ist die Runde zu den beiden Zwillingsruinen Eisenberg und Hohenfreyberg. Die Ruinen sind sanft in die umliegenden Hügel eingebettet, bieten tolle Fotomotive und man kann auch drin rumlaufen. Auf dem Rückweg kommt man durch ein paar kleine Ortschaften durch, wo man sich entweder stärken oder auch eine hübsche Kirche besichtigen kann.

  • Für sportliche und bergerfahrene Wanderer ist die Gemsenwanderung zum Aggenstein und Breitenberg sehr zu empfehlen. Mit dem Zug fährt man vom Stellplatz zum Ausgangspunkt der Wanderung, die mit 8 Std. veranschlagt ist und gelangt mit dem Bus zum Stellplatz zurück. Eine sehr anspruchsvolle Wanderung, bei der man zuerst den einen Berg besteigt, sich am Ende am Seil zum Gipfelkreuz hochzieht, um dann wieder steil bergab zu klettern, um den nächsten Berg in Angriff zu nehmen, wo einen die Hütte mit leckerem Essen erwartet. Wer sich überschätzt, der verpasst den letzten Bus - so wie wir. Aber wir hatten Glück und wurden von anderen Wanderern, die auf dem Parkplatz parkten, zum Stellplatz gebracht. Für uns war dies Abenteuer pur und hat uns alles abverlangt - von 0 auf 100 ist dann doch keine so gute Idee und es gibt noch viele andere Wanderungen, die nicht so anspruchsvoll sind. Allerdings war der Ausblick grandios.

Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz Pfronten, Am Wiesele 7, 87459 Pfronten (Mit Wirtshaus und dicht an der Bahn)

Immenstadt: Immenstadt liegt am großen Alpsee und ist die älteste Stadt im Oberallgäu. Durch die sehr gut erhaltenen alten Häuser versprüht es - gerade rund um den Marktplatz - mittelalterlichen Flair und bietet bei Sonnenuntergang (Foto)Romantik pur. Gut ausgebaute Wander- und Radwege bzw. Skiloipen im Winter, der große und kleine Alpsee sowie der Gschwender Wasserfall oder der Naturpark Nagelfluhkette bieten reichlich Freizeitmöglichkeiten, so dass man sich hier sowohl sportlich betätigen als auch einfach nur rund ums Schloss schlendern, bummeln und in den Lokalen verwöhnen lassen kann.

Tipp: Auf dem Weg nach Immenstadt kann man die Sennerei Lehern besuchen und im Rahmen einer Führung mehr über die Herstellung des Allgäuer Käses lernen. Nicht nur sehr informativ, sondern auch sehr lecker und nun wissen wir, warum uns bei den Wanderungen auf luftiger Höhe immer Kühe begegnet sind.

Unser Stellplatz: Parkplatz am Freibad, N 47.5672, E. 10.2015 (offiziell und gebührenpflichtig)


Kempten: Wieder wandeln wir auf Kluftis Spuren. Kempten ist die älteste Stadt Deutschlands. Von hier gibt es die ersten Schriftstücke mit Aufzeichnungen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Stadt ein sehr schönes Römermuseum, bzw. einen ganzen Bezirk hat (Cambodunumpark). Teile der Ausgrabungen wurden wieder zugeschüttet, andere sind ausgestellt und es finden auch weiterhin Ausgrabungen statt, wo man zuschauen kann. Diesen Bezirk sollte man sich auf jeden Fall anschauen. Des weiteren ist Kempten auch eine "bayerische Vorzeigestadt" mit weißen Häusern, Zwiebeltürmchen, Kupferdächern, etc. Im "Schauraum der Erasmuskapelle", von der nur noch die Katakomben übrig sind, kann man an einer sehr interessanten "Multivisions-Geschichtsstunde" teilnehmen. Hier wird auf beeindruckende Weise die Stadtgeschichte mit Lasern auf die Mauern projeziert. In der Innenstadt gibt es eine große Fußgängerzone und Shopping-Meile und es lohnt sich, ins Veranstaltungsprogramm der Stadt zu schauen. In der bigBOX treten regelmäßig verschiedenen Künstler auf und je nachdem, kann man noch ein paar Restkarten ergattern.

Die umliegenden Berge laden zum Wandern ein und von Anfang Juni bis Ende Oktober fährt ein Bus an jedem Wochenende von Kempten aus in die Berge. Eine gute Möglichkeit, das WoMi auf dem Stellplatz stehen zu lassen und trotzdem einen Ausflug in die nähere Umgebung zu unternehmen. Online-Reservierung ist notwendig (https://www.dav-kempten.de/ueber-uns/allgaeuer-bergbus)

Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz Illerdamm, Illerdamm/Jahnweg, 87437 Kempten


Bad Waldsee: Letzte Etappe unserer Reise, bevor es nach Hause ging, war das Hymer Werk und das Hymer Museum. Im Rahmen einer Führung kann man hier im Werk hinter die Kulissen schauen, wie Wohnmobile gebaut werden und sieht, welche Logistik und manuelle Arbeit dahinter steckt. Für eingefleischte Wohnmobilisten sicherlich ein sehr interessantes Erlebnis. Für das Hymer Museum sollte man sich Zeit nehmen, denn hier wird auf sehr plastische Weise die Geschichte des Campings erzählt wird. Zahlreiche Ausstellungsstücke - die teilweise Leihgaben sind und von den Eigentümern ab und zu auch noch gefahren werden - zeigen die Entwicklung, die es in diesem Gebiet über die Jahrzehnte gegeben hat. Von kleinen bis großen Fahrzeugen und Wohnwagen sowie kuriosen Ausbauten ist alles vorhanden. Dazwischen immer wieder Stationen, wo man Fotos und damit eine Weltreise unternehmen kann oder andere Dinge, für lustige Fotos und Unterhaltung für die Kinder.

Unser Stellplatz: vor dem Hymer Museum


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