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Auf Schustsers Leisten durch den Harz

Reisejahr:

2024

Reisedauer:

14 Tage

Fahrzeug:

Wombat

Vor 8 Jahren war ich mit Tim in Büsum auf Mutter-Kind-Kur. Dieses Jahr haben wir in den Märzferien eine "Mutter-Kind-Tour" unternommen. 10 Tage wandern und Spaß im Harz auf der Jagd nach Stempeln für die Harzer Wandernadel. Da Ostern direkt an die Ferien grenzte, stieß Holger am Gründonnerstag zu uns und gemeinsam haben wir dann die Reise am Ostersonntag mit einem ganz speziellen Brauch ausklingen lassen: dem Lügder Osterräderlauf. Diese Tour ist daher beliebig mit weiteren Orten im Harz erweiterbar.

Wernigerode:  Wernigerode ist eine alte Fachwerkstatt mit einem riesigen Marktplatz, der vom beeindruckenden spätgotischen Rathaus mit eindrucksvollem Fassadenschmuck dominiert wird.   Über der Stadt liegt das gut erhaltene Schloss Wernigerode, das man durch einen steilen Anstieg erreicht und das selbst bei nächtlicher Anfahrt dank der tollen Beleuchtung nicht übersehbar ist. Idealer Einstieg in die Mythenwelt des Harzes und guter Ausgangspunkt für Wanderungen zu Stempelpunkten der Harzer Wandernadel. (Wer die Stadt noch nicht kennt, sollte hier auf jeden Fall einen Tag einplanen)

 Unser Stellplatz: Forstweg bei Elbingerode; N 51.771678, E10.742109

 

Schierke: Ortsteil von Wernigerode und Ausgangspunkt für diverse Wanderrouten mit Stempelstellen für die Harzer Wandernadel. Zum einen führt von hier aus einer der vielen Weg auf den Brocken hoch. Zum anderen gibt es noch diverse weitere Routen, wobei die zu den Schnarcherklippen und zu den Mäuseklippen sehr zu empfehlen sind. In beiden Gesteinsformationen kann man klettern und von oben einen tollen Blick in die Umgebung genießen.

In Schierke befindet sich auch die "Alte Apotheke", das Stammhaus des "Schierker Feuersteins". Zu bestimmten Zeiten ist eine Führung (ab 18 Jahren) möglich und probiert werden kann natürlich auch. Hinter dem Haus gibt es auch Parkmöglichkeiten für WoMis.

Nicht nur für Kinder bietet der Brockencoaster eine weitere Attraktion. Diese ganzjährig geöffnete Bobbahn führt zwar nicht auf den Brocken hoch, wie der Name evtl. vermuten lässt, bringt aber zu jeder Jahreszeit viel Spaß.

 

Hasselfelde: Bekannt ist der Ort für "Pullmann City" - die Westernstadt. Hier gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz, so dass man alles in Ruhe erkunden kann. In der näheren Umgebung befindet sich das Museum der Schau-Köhlerei, wo man viel über die Kohleherstellung erfahren und auch einen 10kg Sack mitnehmen kann. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Rappbodetalsperre mit ihren diversen Freizeitaktivitäten.

 Unser Stellplatz: Wanderparkplatz, N 51. 726151, E10.89076 (Stempelstelle der HWN in 850m)

 

Rappbodetalsperre: Die tiefste Staumauer Europas befindet sich mitten im Harz. Sie ist Teil eines komplexen Talsperrennetzes rund um den Brocken, der die Wasserversorgung der Region sicher stellt. Neben ihrer ursprünglichen Funktion ist sie allerdings auch ein Freizeitkomplex, der es in sich hat. Mit einem Kombi-Ticket kann man über die mehr als 450m lange Hängebrücke gehen (hin und zurück ist im Ticket inbegriffen), den Aussichtsturm Solitaire mit 39m Höhe erklimmen und den genialen Ausblick genießen und im 5D Kino in die Tiefen der Talsperre eintauchen. Wir haben das Kombiticket genutzt und viel Spaß gehabt. Die Brücke ist in unseren Augen ein must do, der Rest nice to have (persönliche Meinung).

Wer einmal ordentlich Adrenalin in den Adern spüren möchte, der hat hier auch reichlich Auswahl dafür. Auf der Tandem-Slagline kann man einmal neben der Brücke übers Wasser sausen, am Aussichtsturm die Wand runter laufen oder von der Brücke in die Tiefe springen. Harzdrenalin macht es möglich. Wenn Ihr das machen wollt, Öffnungszeiten checken und Zeitslots im Internet reservieren. Das Abenteuer ist nicht an allen Tagen verfügbar.

 

Wendefurthtalsperre: Auch sie ist Bestandteil des komplexen Systems und auf einer kleinen Wanderung auf den Berg kann man sich seinen Stempel sichern und den Ausblick genießen. Wenn man dann in die Tiefe läuft, gibt es eine kleine Ausstellung, wo man einiges über die Talsperre an sich erfahren kann. Neben dem gebührenpflichtigen Parkplatz gibt es kurz vor der Brücke auch 6 Parkplätze, wenn man den Weg hochfährt.

 

Blankenburg: Hauptstelle der Harzer Wandernadel in der Touristen Info - hier kann man auch Stempel nachstempeln, die man auf seiner Wanderung übersehen hat bzw. wo Stempel defekt waren (am besten ein Foto vom Kasten machen und die Nummer notieren). Allerdings auch sehr hübscher Ort mit tollen Fachwerkhäusern, einem schönen Schloss (nur saisonal geöffnet) und bunten Schlossgärten. Von hier aus kann man diverse Wandertouren zu tollen Naturschauplätzen starten. Zum Beispiel zur Teufelsmauer mit dem Großvaterfelsen und dem Hamburger Wappen (Route 9), zu den Sandsteinhöhlen (Route 6 oder 7) und zu diversen "Ruinen". Auch die Wanderwege beim Kloster Michaelstein sind sehr schön und von Freitag-Dienstag bekommt man nicht nur im Restaurant sondern auch beim Fisch-Imbiss frische Forellen und andere Fischgerichte.  Mit der Kurabgabe ist das HATIX inbegriffen, so dass man auch one way wandern und mit dem Bus zurückfahren kann. Es lohnt sich, der Tourist-Info einen Besuch abzustatten, da es hier diverse sehr gute Wanderinfos gibt. Und natürlich auch Wandernadeln für die, die Ihr schon erlaufen habt.

 Unser Stellplatz: WoMo-Stellplatz Blankenburg, Schnappelberg 2, 38889 Blankenburg

 

Thale: Sehr schöne Fachwerkstadt mit mystischem Charme und ziemlich vielen Hexen. Denn hier befindet sich der sagenumworbene Hexentanzplatz mit den Hexenskulpturen, der Freilichtbühne und dem Tierpark. Neben der Stadt an sich führen diverse Wanderwege durchs Bodetal bzw. hinauf auf die Roßtrappe und zum Hexentanzplatz. Man kann auch bequem mit der Seilbahn hochfahren - das ist nicht ganz so anstrengend. Das Bodetal wird auch der Grand Canyon des Harzes genannt und steht seinem Namensvetter in nichts nach. Beeindruckende Felsformationen und Schluchten lassen das Fotografenherz höher schlagen und den Puls bei der großen Rundwanderung ansteigen. Lichtreflexionen oder gar Nebel zaubern eine mystische Atmosphäre. Hier müssen wir wirklich mal zur Wallpurgisnacht herkommen.

Für Entspannung ist in der Bodetal Therme gesorgt, die ebenfalls am Fuße der Roßtrappe liegt. Neben den warmen Becken des Thermenbereiches gibt es auch 5 klassische Saunen, 1 Dampfbad und 2 weitere Wärme-Ruhe-Bereiche.

TIPP: Wenn Ihr in die Therme wollt, dann solltet Ihr Euch die Preise genau anschauen. Wenn Ihr Kurtaxe gezahlt habt, dann gibt es 30% Ermäßigung. Das Familienticket war mit Stellplatz ums Eck und Kurabgabe immer noch billiger als ein reguläres Ticket und frei stehen (was in Thale schwierig ist). Der Stellplatz bei der Seilbahn ist zwar nur eine große Wiese ohne alles, aber preislich noch ok. Für €2,00 kann am Campingplatz Klosterhof ver- und entsorgt werden.

 Unser Stellplatz: WoMo-Stellplatz an der Hütte (bei der Seilbahn), N51.7472, E11.027

 

Quedlingburg: Die Stadt der tausend Fachwerkhäuser und UNESCO-Weltkulturerbe. Hier stehen mehr als 1.300 Fachwerkhäuser aus 6 Jahrhunderten. Quedlingburg ist wirklich sehenswert und wer mag, kann es auf einem klassischen Stadtrundgang, mit der Bimmelbahn oder auf diversen Adventurelab Runden erkunden. Sowohl auf dem Münzberg als auch in der Altstadt reihen sich die schmucken Häuschen in engen Gassen aneinander. Vom Schlossberg aus hat man eine tolle Aussicht und im Sommer, wenn hier alles grün ist und blüht, ist auch der Garten sicherlich eine Pracht. Man kann entspannt durch die Gassen schlendern und in den kleinen Geschäften regionale Spezialitäten einkaufen. Im Senfladen gibt es neben den anderen Leckereien tolle Wurstspezialitäten und beim Käsekuchenkönig gibt es Käsekuchen mit den verschiedensten Toppings.

Auch Museumsliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Es gibt das Schlossmuseum, das Fachwerkmuseum, das Museum für Glasmalerei und Kunsthandwerk, das Münzenbergmuseum, das Garnisonmuseum, das Feilenhauerei-Museum, das Mitteldeutsche Eisenbahn- und Spielzeugmuseum sowie diverse Galerien. Und natürlich ein breites Wanderwegenetz rund um die Stadt.

 

Ballenstedt: Die Wiege Anhalts, wie es so schön heißt. Der Schlosskomplex hält einige Museen parat und der riesige Schlossgarten im italienischen Stil mündet in den Wald, wo man diverse Wanderungen unternehmen kann. Die Stempelstelle der Harzer Wandernadel (181) ist in 10 Minuten zu erreichen, längere Runden sind allerdings durchaus auch möglich

 Unser Stellplatz zwischen Quedlingburg und Ballenstedt: Wanderparkplatz an den Gegensteinen bei der Teufelsmauer, N 51° 44'10,6'', E11°13'6,4'' (nur für kleine Fahrzeuge und sehr abschüssig)

 

Burg Falkenstein: Hoch oben auf den Felsen über dem Selketal thront die Burg Falkenstein. Sie ist eine der beeindruckendsten Burgen des Harzes und Museum sowie Veranstaltungsgelände zugleich. Sie hat sich bis heute ihren mittelalterlichen Charme bewahrt und das Bestreben der Stiftung, die sie unterhält, ist es, alle Räume so authentisch wie möglich wiederherzurichten. Besichtigungen sind von Dienstag-Sonntag möglich, montags ist Ruhetag. Vom Parkplatz aus läuft man ca. 2km zur Burg hoch. Kurz vor der Burg geht ein Wanderweg ins Tal hinab (Hinweis auf HWN Stempelstelle 207). Der Weg ist zwar steil, lohnt sich allerdings, denn auf halber Höhe befindet sich eine Bank, von der aus man einen tollen Blick auf die Burg hat. Auch der Weg ganz runter entlang der Selke ist zu empfehlen. Hier wurde ein Trimm-Dich- und Lehrpfad geschaffen, wo sich sportliche Aktivitäten und Wissenswertes über Flora und Fauna des Selketals abwechseln. Die Stempelstelle befindet sich beim alten Mausoleum, dessen Gebäude einen mystischen Charme hat. Särge gibt es dort keine mehr, dafür entsteht hier heute neues Leben: die Fledermäuse haben das Innere okkupiert und ziehen hier ihre Jungen auf.

Unser Stellplatz: Parkplatz der Burg Falkenstein N51°40'92", E11°17'6" (tagsüber gebührenpflichtig, abends darf man kostenlos dort stehen)

 

Stolberg: Stolberg wird auch als Thomas-Müntzer-Stadt bezeichnet, da sie die Geburtsstadt des berühmten Bauernführers Thomas Müntzer ist. Der Ort besticht mit seinen schicken Fachwerkhäusern aus 4 Jahrhunderten, die sich eng aneinander schmiegen. Auch das Renaissance-Schloss, das hoch oben thront, ist hübsch anzuschauen. 

 

Ein ganz besonderes Highlight etwas außerhalb der Stadt ist das Josephskreuz, das weltweit größte Doppelkreuz aus Eisen, das von der Konstruktion her an den Eiffelturm erinnert. 38m hoch  kann man es auf über 200 Stufen erklimmen und von oben einen genialen Ausblick genießen. Die WoMis stehen gut auf dem Parkplatz und je nach Kondition kann man entweder den steilen Waldweg oder die flacher gehaltene Straße für den Aufstieg wählen. Die Stempelstelle befindet sich neben dem Kreuz. Unbedingt vorher die Öffnungszeiten checken, wenn Ihr hoch wollt!!

 

Bad Sachsa / Ortsteil Neuhaus: Hier beginnt der Karstwanderweg, der durch die faszinierende Karstlandschaft des Südharzes führt. Wir haben eine kleine Runde in Komoot ausgewählt und 2 Stempelstellen erwandert, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Es ist sinnvoll, in den Kurort Bad Sachsa zu fahren und sich in der Tourist-Info detaillierte Infos und Routenvorschläge zu holen, um die besonders schönen Ecken erleben zu können.

 

 

Wir haben an dieser Stelle den Harz verlassen und sind ins Weser-Bergland nach Höxter gefahren, wo wir Holger eingesammelt haben. Da sich Ostern in diesem Jahr nahtlos an die Ferien anschloss, war unser nächstes Ziel die Kleinstadt Lügde, wo am Ostersonntag traditionell der Osterräderlauf stattfindet. (Diesem habe ich ein extra Kapitel unter den weiteren Infos zu Deutschland gewidmet - vielleicht eine Idee für Euren nächsten Osterurlaub)

 

Höxter: Eine schicke Kleinstadt an der Weser. Innerhalb der noch recht intakten Stadtmauer befindet sich eine sehr schöne Altstadt mit vielen hübschen Fachwerkhäusern, von denen einige älter als 400 Jahre sind. Es gibt viele kleine Geschäfte und Restaurants und überall in der Stadt verteilt stehen lebensgroße Gipsfiguren in allen Lebenslagen - entsprechend der Location, wo sie sich gerade befinden. Hier hat sich ein Künstler wirklich kreativ ausgetobt. Vor den Toren der Stadt befindet sich das Weltkulturerbe Schloss Corvey, ein emaliges Benediktinerkloster, für dessen Besichtigung man im Hinblick auf die recht hohen Eintrittspreise ausreichend Zeit einplanen sollte. Der WoMi-Stellplatz liegt direkt an der Weser mit Blick auf die Stadt.

Unser Stellplatz: WoMi Stellplatz Höxter, Im Brückfeld/Milchweg, 37671 Höxter (Achtung: Fahrtrichtung prüfen, denn die Höxter Weserbrücke ist nur für Fahrzeuge bis zu 2,10m Breite befahrbar!)

 

Lügde: Eine hübsche Kleinstadt umgeben von vielen Höhenzügen direkt an der Emmer gelegen. In den schmalen Gassen reihen sich schicke Fachwerkhäuser aneinander, der Emmerauenpark lädt zum Spazieren, relaxen und baden ein, in den Gaststätten und Cafés kann man sich nach einer langen Wanderung oder Radtour erfrischen und Wandermöglichkeiten gibt es reichlich. Die Tourist Info am Rathaus hält einige Tourenvorschläge bereit, auf einer 17km Runde kann man bis zum nahegelegenen Schieder-Stausee und über den Mythen-Rundweg zurück wandern. Auch längere Radtouren entlang der Emmer sind möglich. Traditionen werden in dieser Kleinstadt groß geschrieben und so findet einmal im Jahr zu Ostern der traditionelle Osterräderlauf statt. 6 riesige Eichenräder, die mit eigens hierfür angebautem Stroh gestopft sind, werden angezündet und den Osterberg hinuntergrollt. Ein Ritual mit vielen Etappen, das am Montag vor Ostern beginnt und am Ostersonntag um 21.00 Uhr seinen Höhepunkt hat. Details diesbezüglich in meinem gesonderten Artikel hierzu unter den weiteren Infos zu Deutschland.

Unser Stellplatz:   Wanderparkplatz auf dem Kirchberg, N 51° 57' 2.55" , E 9° 14' 51.56" (steiler Aufstieg)

Offizieller Stellplatz: Wohnmobilstellplatz an den Tennisplätzen, Höxterstraße 1, 32676 Lügde (flacher Zugang zur Stadt)

Während des Osterräderlaufes ist Parken auf dem Wanderparkplatz und an der Johannes-Gigas-Schule erlaubt

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