Weihnachten in Südfrankreich
Reisejahr:
2024
Reisedauer:
2 Wochen
Fahrzeug:
Wombat

Nach 4 Monaten extremer körperlicher und psychischer Belastung, der wir durch den Baukran ausgesetzt waren, der unser Haus teilweise zerstört hat und dessen Verantwortliche und deren Versicherung bis dato die Übernahme der Kosten verweigerten, waren die Akkus leer. Da die von uns beauftragten Dachdecker unser Dach am 18.12.2024 endlich dicht gemacht hatten, haben wir am 19.12.24 abends die Haustür abgeschlossen, sind in den Wombat gestiegen und nach Frankreich geflohen. Weg von Baustelle, Baugerüsten, wehenden Planen und Co. Wir brauchten einfach Abstand und eine Auszeit, um Kraft für den weiteren Rechtsstreit zu sammeln.
Bisher waren wir über Weihnachten immer zu Hause und mit den Gepflogenheiten in Frankreich hatten wir uns auch nicht beschäftigt. Unser kurzfristiger Aufbruch in eines unserer Lieblingsreiseländer ohne viel Recherche war wirklich eine Flucht. Doch dass wir in Frankreich "Zuflucht" finden, war uns klar. Weit unten im Süden ist das Wetter auch im Winter milder - perfekt, um vor dem WoMi zu sitzen, die Seele baumeln zu lassen und ganz entspannt die Gegend zu erkunden. In den Supermärkten findet man alles, was das Herz begehrt - ich finde meistens noch mehr - hungern muss man also auch nicht. Somit sind wir mit einem Übernachtungsstopp in Karlsruhe durchgefahren, haben uns einen netten Platz gesucht und uns fortan treiben lassen - ohne jegliche Recherche im Vorwege.
Wichtige Info: Im Winter sind die meisten Campingplätze und auch viele Stellplätze geschlossen. Es ist auch nicht sicher, dass das Wasser dort, wo es vorhanden ist, auch läuft. Von daher solltet Ihr immer dann Wasser auffüllen, wenn es gerade verfügbar ist und genau lesen, ob der Platz, den Ihr Euch ausgesucht habt, auch offen hat. Die Höhenbegrenzungen sind leider weiterhin in Betrieb, so dass freies Stehen am Strand unmöglich ist - es gibt aber durchaus auch Stellplätze in Strandnähe, die ganzjährig geöffnet haben.
Loupian: Kleiner Ort an der Austern-Route im Süden Frankreichs. Hier reiht sich eine Austernzucht an die andere, der Blick auf das Bassin und die Austernbänke ist grandios. Austernverkostungen sind selbstverständlich möglich. Nicht alle der kleinen Cabanes haben über Weihnachten geöffnet, da muss man dann ggf. suchen. Im Nachbarort Mèze ist allerdings ein Carrefourt, der eine große Fischtheke hat, so dass man auch hier Austern und andere Meerestiere erwerben und im rollenden Zuhause zubereiten kann.
Unser Stellplatz: Parkplatz am Wasser bei den Austerncabanes, N43°26'18" E3°37'30"
Sète: Badeort auf der anderen Seite der Küste. Der Ort ist an den Berg gebaut und geht nahtlos in den Nachbarort über. Dahinter zieht sich ein langer Sandstrand mit Skaterbahn und unzähligen Parkplätzen - nur leider mit Höhenbegrenzung und für WoMis verboten - selbst im Winter. Aber am Ende des langen Sandstrandes befindet sich der WoMi Stellplatz. Für einen Besuch des Ortes empfiehlt es sich, am Straßenrand in Richtung des "Musée de la mer" zu parken. Ansonsten wird es schwierig. Sète ist wirklich ein sehr hübscher Ort. Entlang der Hafenpromenade reihen sich Bars und Restaurants aneinander. Entlang der Hauptshopping Straße schlendert man bei Musik und auch ein Spaziergang zum Leuchtturm ist empfehlenswert. Zur Weihnachtszeit haben sie hier eine besondere Tradition: Am Samstag vor dem 4.Advent wird mit 2 Ruderbooten ein Lanzenkampf ausgeführt. Dabei fällt so manch einer ins Wasser, was von der Blaskapelle und den Zuschauern entsprechend laut gefeiert wird. Wir sind zufällig reingestolpert, wirklich recht unterhaltsam
Unser Stellplatz: Privater Stellplatz in Strandnähe, N 43°19’29.5644” E 3°33’33.8508”
Cap d'Agde: Direkt am Cap befindet sich der große Yachthafen mit seiner langen Promenade. Auch hier reihen sich Bars, Restaurants und Geschäfte aneinander. Im Sommer herrscht hier reger Betrieb, im Winter geht es eher gemächlich zu. Rund um das Karrussel befindet sich dann der Weihnachtsmarkt mit Schlittschuhbahn und Riesenrad. Neben den üblichen Leckereien bekommt man hier auch gratinierte Austern zu zivilen Preisen! Wir haben sie bei milden 15° und Sonnenschein genossen. Vom Stadtzentrum aus kann man auch eine 8km Wanderung auf den Mont Saint-Loup starten. Der "Mont Saint-Loup" ist ein Vulkan, was man ihm heute nicht mehr ansieht, da er komplett begrünt ist. Zumindest sieht er nicht so aus wie die Vulkane, die ich bisher kannte. Der Weg verläuft entlang des Radwegs und führt dann zur Spitze hinauf, von wo aus man einen tollen Rundumblick auf Agde und die umliegenden Ortschaften hat (Komoot). Beim Parkplatz muss man die Augen aufhalten. Die meisten sind Höhenbegrenzt, unweit des großen Hauptparkplatzes gibt es allerdings auch einen ohne Höhenbegrenzung
Narbonne: Eine sehr hübsche und alte Stadt mit viel Geschichte, Museen, reichlich Sehenswertem und vielen kleinen Restaurants. Hier lohnt es sich, durchaus länger in der Ecke zu bleiben und neben der Stadt an sich gibt es auch noch "Narbonne Plage" mit dem langen Sandstrand. Dominiert wird das Stadtbild von der unvollendeten "Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur", dem gotischen Kreuzgang des einstigen Klosters und dem erzbischöflichen Palast. Alles ist durch die "Passage de l'Ancre" miteinander verbunden und wenn man durch die Gänge und das Gemäuer schlendert, fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt.
Auch der "Canal de la Robine" prägt die Stadt und lädt zum Schlendern ein. Highlight ist die Häuserbrücke "Pont des Marchands", die mit ihrer Ladenzeile den Canal de la Robine überspannt. Die schmalen bunten Häuser, die hier eng an eng stehen, sind ebenfalls bezeichnend für Narbonne. Der Kanal selbst ist ein beliebtes Revier bei Hausbootfahrern und als Fußgänger hat man im Sommer sicherlich seinen Spaß, wenn man vom Ufer aus beobachtet, wie die Touristenboote unter dem Pont des Marchands durch fahren - viel Platz nach oben ist da sicherlich nicht. Um den Kanal Reihen sich die Buden bei den diversen verschiedenen Veranstaltungen, die hier stattfinden. Bei uns war es der Weihnachtsmarkt, wobei sich auf der einen Seite diverse Karussells und auf der anderen die Buden mit Essen und Trinken befanden. Die Fußgängerzone ist auch hier allgemein mit Lautsprechern ausgestattet und so schlendert man bei einheitlicher Musik entlang der kleinen Geschäfte. Mir persönlich gefällt das sehr gut und so kann man sich entspannt treiben lassen. In der Markthalle "Les Halles" herrscht zu jeder Jahreszeit reges Treiben und hier bekommt man alles, was das Herz begehrt - mega frisch in einer freundlich lebhaften Atmosphäre. Die Käse- Fleisch- und Fischtheken halten so allerlei Delikatessen bereit. Hatte man eingangs noch keinen Hunger, so bestimmt hinterher.
Rund 14km südwestlich von Narbonne befindet sich die "Abbaye de Fontfroide". Sie ist über 1000 Jahre alt und befindet sich abgeschieden zwischen schattenspendenden Bäumen am Ende eines Tals gelegen. Sie war einst eines der größten Klöster in Südfrankreich. Heute kann man sie besichtigen, hier befindet sich im Gewölbe der Weinkeller, wo die eigenen Weine verkostet werden können, das Restaurant verwöhnt mit regionalen Köstlichkeiten und es finden auch diverse Veranstaltungen in dieser imposanten Kulisse statt. Ein lohnenswerter Tagesausflug, wobei im Winter eingeschränkte Öffnungszeiten zu beachten sind.
Unweit vom Stadtzentrum von Narbonne befindet sich auch der "Naturpark Narbonnaise en Méditerranée", der eine Fläche von ca. 80.000 ha umfasst. Hier gibt es unzählige Wanderwege in teilweise steiniger Natur. Viele Parkplätze können auch mit dem WoMi angesteuert werden, in Komoot findet man mehrere Routenvorschläge. Wir haben auf dem Rückweg von der Südküste eine Wanderung unternommen, um dann noch im großen Carrefour einzukaufen und ins Binnenland weiterzufahren. Das war definitiv nicht genug - hier kommen wir auf jeden Fall zurück, um auch die anderen Ecken des Nationalparks zu entdecken.
Unser Stellplatz: Parkplatz am Sportplatz in Narbonne, N 43°10'57" E 3°1'16"
Leucate: Ein beliebter Wassersportort, da hier an mindestens 220 Tagen im Jahr Wind herrscht. Der lange Sandstrand zieht sich kilometerlang entlang des Mittelmeers und lädt zum Baden, Surfen und Kiten ein. Kein Problem, wenn man kein eigenes Equipment dabei hat, hier kann man alles mieten, was mit Wasser zu tun hat. Auch im Winter.
Wie viele französische Badeorte ist auch er in Leucate Village und Leucate Plage geteilt. In Leucate Plage gibt es neben Campingplätzen auch 2 WoMi-Stellplätze, von denen einer direkt mit Blick auf den Strand liegt. Hier zu stehen ist genial - allerdings auch sehr windig. Wir hatten gerade einen leichten Orkan und ich dachte, wir kippen noch um.
Man kann sehr gut am Cap entlang wandern. Ein Weg führt zum Leuchtturm, von wo aus man einen tollen Blick auf die Felsküste hat. Es gibt auch diverse weitere Wanderwege, auf denen man gut laufen kann. Allerdings ist festes Schuhwerk sinnvoll, das es recht steinig ist.
Wir haben hier die Weihnachtstage verbracht und uns im Supermarkt den traditionellen "Buche de Noelle" gekauft. Am Heiligabend gab es zum ersten Mal Würstchen mit Kartoffelsalat und eben Buche de Noelle, am 1. Feiertag dann klassisch wie zu Hause Ente - in diesem Fall "Confit de Canard" aus dem Supermarkt- mit Rotkohl und Klößen und zum Nachtisch Mousse au Chocolat. Eine Mischung aus deutscher und französischer Weihnacht.
Wenn man vom Stellplatz aus nach rechts (Leuchtturm im Rücken) am Strand langläuft, gelangt man zu einer kleinen Ansammlung von Austerncabanes. Hier kann man ausgesprochen leckere Meeresfrüchteplatten zu m.E. sehr günstigen Preisen genießen. Die Cabanes waren gerade über die Weihnachtstage brechend voll - mit blauem Himmel und Sonnenschein fast wie im Sommer. Sie sind nicht nur bei den Essensgästen sondern auch beim Rest der Bevölkerung sehr beliebt, denn hier kann man an der Fischtheke Meeresfrüchte zum Kilopreis erwerben. Ein Kilo Austern für €5 ist ein echter Schnapper in meinen Augen. Man kommt auch mit kleineren WoMis ganz gut in die Straße, größere werden aufgrund der vielen parkenden Autos eher Schwierigkeiten haben.
Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz am Strand, N42°53'58" E3°3"14"
(die Strandseite wird aktuell noch renoviert, daher gab es Wasser nur am gegenüberliegenden Platz)
Saint-Cyprien: Ein typischer französischer Badeort mit dem drittgrößten Yachthafen Europas, zahlreichen Geschäften und vielen Restaurants. Es gibt außerdem noch einen Golfplatz, eine Tennisanlage, diverse Wassersportangebote und im Sommer natürlich reichlich Animationsprogramm und Kursangebote. Gerade bei leichtem Wind oder in der blauen Stunde weckt ein Spaziergang entlang der Hafenmole selbst im Winter Sommerfeeling, wenn die Segelmaste im Wind klappern, die Boote auf den Wellen schaukeln und die Pyrenäen im Hintergrund in ein rosiges Licht getaucht werden. Auch hier gibt es Saint-Cyprien und Saint-Cyprien-Plage. Der Stellplatz liegt direkt am äußeren Teil des Yachthafens, hat allerdings von Mitte Dezember bis Anfang Februar geschlossen. Das hatten wir auf der Suche nach Strom leider überlesen, so dass wir die Nacht auf dem Parkplatz vor dem Casino verbracht haben, was kein Problem war.
Unser Stellplatz: (vor dem) Wohnmobilstellplatz am Yachthafen, N42°37'4" E 3°2'5"
Collioure: Sehr hübscher Ort am Fuße der Pyrenäen und am Meer, der mich total begeistert hat. Entlang der engen Gassen stehen bunte Häuser, die alle sehr gepflegt sind. Hier findet man unzählige Galerien oder gar Ateliers der Künstler, kleine Geschäfte, Spezialitätenläden, Bars und Restaurants. Der Ort öffnet sich weitflächiger in Richtung Meer und entlang der Strandpromenade findet man die angesagten Restaurants mit ihren Außenbereichen, die zu jeder Jahreszeit gut gefüllt sind. Durch die Nähe zu Spanien kann man hier nicht nur Fisch und Meerestieres sondern auch allerlei Tapas und lokale Weine genießen. An der einen Seite der Bucht befindet sich die Kirche "Notre-Dame-des-Anges" und entlang der schmalen Mole die kleine Kathedrale und Ende der Leuchtturm. Auf der anderen Seite das gut erhaltene "Chateau royal de Collioure". Etwas weiter oben auf dem Berg kann man zur Mühle oder gar zum "Fort Saint Elme" hochwandern (Öffnungszeiten beachten). In der näheren Umgebung gibt es diverse Wanderwege, so dass man sich hier mehrere Tage aufhalten kann. Der WoMi-Stellplatz mit Strom ist weiter oben auf der andere Bergseite, so dass man etwas laufen muss. Dafür ist er sehr schön terrassenförmig angelegt und bietet tolle Ausblicke auf die Pyrenäen.
Eine weitere Wanderung (in Komoot beschrieben) ist die zum "Torre de Madaloc". Hartgesottene können vom Stellplatz aus hin- und zurück wandern, Vans können aber auch mit dem WoMi zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren. Auch wenn das Schild eine maximale Breite von 2m ankündigt, so ist die Straße bis zu den Parkbuchten deutlich breiter. Größere Fahrzeuge sollten eher wie wir, die sich vom Schild irritieren lassen haben, kurz davor in die Straße abbiegen. Am Ende ist eine kleine Bar, wo man parken kann und im Sommer dann zum einen auch etwas zu Essen und Trinken bekommt, oder gegen eine Gebühr von €2,00 sein eigenes Grillgut in der Picknickzone hinten grillen darf. Ein kleines Kleinod, das wir dank des Straßenschildes gefunden haben. Für die Wanderung ist auf jeden Fall eine lange Hose zu empfehlen. Wenn man nicht unbedingt auf dem richtigen Trampelpfad ist, kann es ganz schön stachelig werden. Bereits auf dem Weg nach oben und natürlich von oben hat man einen tollen Blick auf die gesamte Bucht und die Pyrenäen.
Unser Stellplatz: WoMi Stellplatz Parking du Cap Courat, N 42° 31' 33.9" , E 3° 4' 9.23"
(Strom und Wasser auch im Winter vorhanden)
Narbonne: Es ging wieder in nördliche Richtung und hier haben wir, wie bereits unter Narbonne beschrieben, eine sehr schöne Wanderung im "Naturpark Narbonnaise en Méditerranée" unternommen
Gruissan: Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein großer und typischer französischer Badeort. Bekannt wurde er durch die Verfilmung des Romans "Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen" von Philippe Djian. Es ist das größte Seebad im Département Aude und teilt sich, wenn man es so sehen möchte, in 3 Gebiete. Zum einen hat man "Gruissan Village", das historische Zentrum der Stadt mit der Ruine des "Tour de Fedéric Barberousse", die auf einem Felsdorn steht. Der Turm ragt 35m in die Höhe und von dort oben hat man einen tollen Panoramaausblick auf den Ort, die umliegenden Salinen und die fünf Étangs (flache Küstenseen). Der Aufstieg zum Turm beginnt an der "Église Notre-Dame de l'Assomption", die mit ihren Schießscharten ein sehr schönes Fotomotiv abgibt. Hier finden auch regelmäßig Wochenmärkte statt. Dann darf natürlich das Badevergnügen nicht fehlen. Der lange Sandstrand von "Gruissan-Plage" bietet hier vielfältige Möglichkeiten und hier stehen auch die aus dem Film bekannten Holzchalets, die auf Stelzen stehen. 1899 zerstörte eine Flut sämtliche Häuser an diesem Küstenabschnitt, so dass sie beim Wiederaufbau auf Stelzen gestellt wurden, um der Witterung zu trotzen. Zu guter Letzt gibt es noch das Hafenviertel "Port-Gruissan", das sehr fußgängerfreundlich und mit viel Grün gestaltet wurde. Hier gibt es 1.650 Liegeplätze, was ihn zum wahrscheinlich größten Sportboothafen im Département Aude macht.
Unser Stellplatz: Aire de 4 Vents, N 43° 6' 14,75", E 3°5'58,52"
(sehr groß, WoMis dicht an dicht; kein Wasser und Toiletten im Winter, dafür dann allerdings kostenlos)
Lagrasse: Dieses kleine mittelalterliche Dorf mit seiner Abbaye ist für mich eine klare Konkurrenz zur berühmten und bekannten "Abbaye de Fontfroide". Schon überall auf den Straßenschildern wird das Dorf als "Mittelalterdorf" angekündigt und wenn man da ist, weiß man auch warum. Hier ist einfach die Zeit stehen geblieben. Die Befestigungsmauern und das Stadttor sind an vielen Stellen in Takt, die alten Brücken spiegeln sich im kleinen Flüsschen, man schlendert durch enge Gassen und findet selbst im Winter noch ein paar offene Lokalitäten, die sich unauffällig ins Gesamtbild einfügen. Tritt man aus der Stadtmauer heraus, so blickt man auf die große Anlage der "Abbaye de Lagrasse", die auch heute noch ein bewohntes Kloster ist. Sie wurde zu Zeiten der französischen Revolution in 2 Teile geteilt. In den weltlichen und kirchlichen Teil, die beide auch getrennt besichtigt werden können. Hier leben Mönche, sie brauen ihr eigenes Bier und bauen Wein an, den man im Souvenirshop auch kaufen kann, es gibt Gottesdienste und angepasst an den Klosterbetrieb ist das Ganze immer zu unterschiedlichen Zeiten zu besichtigen.
Der Stellplatz ist einer der Schönsten, auf dem wir auf unserer Reise gestanden haben. Er liegt am Stadtrand und doch gleich gegenüber der Stadtmauer. Man steht unter Olivenbäumen mit tollem Blick und im Sommer gibt es auch eine funktionierende V+E Station.
Unser Stellplatz: WoMi Stellplatz Lagrasse, N 43° 5' 43.07" , E 2° 37' 5.08"
Carcassonne: Schauplatz des gleichnamigen Strategie-Spieles. Die Stadt besteht zwar aus viel mehr als nur der großen Festung, doch sie dominiert alles und ist Publikumsmagnet für Touristen und Spielliebhaber aus aller Welt. Für Tagestouristen gibt es diverse Parkplätze bei der Burg, auf denen auch WoMis an bestimmten Stellen parken können. Darüber hinaus gibt es einen offiziellen WoMi Stellplatz und unseren Geheimtipp: beim Winzer mit Blick auf die Festung. Leckerer und günstiger Wein on top. Dichter geht fast nicht mehr! Man gelangt in die "Cité" durch das "Port Narbonnaise" und betritt eine Mischung aus Harry Potters Winkelgasse und dem Mont St. Michèle in der Normandie. Enge Gassen führen bergauf und sind gesäumt von Souvenirläden, kleinen Spezialitätengeschäften, Bars und Restaurants. Auf den größeren Plätzen kann man unter Platanen sitzen, für jeden Geldbeutel gibt es ein Restaurant und selbst ein Hotel und die eigene Bäckerei findet man, wenn man weiter bergauf steigt. Das Betreten der Festung ist kostenlos, lediglich der Besuch des "Château Comtal", das im Inneren durch einen weiteren Mauerring gesichert ist, auf dem man auch langlaufen kann, ist kostenpflichtig. Hoch oben im Inneren thront die "Basilika St-Nazaire-St-Celse" mit ihren riesigen und eindrucksvollen Buntglasfenstern. Im Sommer finden hier Ritterspiele und Musikveranstaltungen statt. Zu Weihnachten ist die Allee zum Eingangsbereich festlich dekoriert.
Auf dem Weg zur Festung kommt Ihr an einer kleinen Bäckerei vorbei, die ein wirklich ausgesprochen leckeres Baguette verkauft.
Unser Stellplatz: WoMi Stellplatz beim Winzer, Domaine Fontaine Grande, N 43° 12' 10.94" , E 2° 21' 52.82"
Wir haben Silvester in Carcassonne verbracht, Raclette im Omnia zubereitet und um Mitternacht mit unseren netten Stellplatznachbarn angestoßen. Feuerwerk ist in Frankreich so gut wie verboten. Von daher gab es ein paar Fontänen am Himmel und dann war es auch schon vorbei. Am 01.01. hieß es auch für uns zurück nach Hamburg. Die Reise war vorbei und so sind wir mit einem Übernachtungsstopp am Sportplatz von Larivière (N 47° 40' 13.83" , E 6° 59' 8.15") wieder nach Hause gefahren.
Das Occitanie hat neben den langen Sandstränden und großen Strandbädern weitaus mehr zu bieten und war für uns ideal, um 2 Wochen lang bei milden Temperaturen abzuschalten und Kraft für die Wiederaufbauarbeiten und den Rechtsstreit zu sammeln. Gerade in die Ecke von Narbonne kommen wir auf jeden Fall einmal wieder zurück.